Unterrricht in einer österreichischen Schule, Perspektive von hintern, jemand hebt die Hand
APA/HANS PUNZ
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Österreich

Orthodoxer Religionsunterricht: Zahl der Schüler steigt

Immer mehr Schülerinnen und Schüler in Österreich besuchen den orthodoxen Religionsunterricht. Laut aktuellen Informationen des orthodoxen Schulamtes beläuft sich die Gesamtschülerzahl im nun zu Ende gehenden Schuljahr 2021/22 auf rund 16.400.

Das sei eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, so der stellvertretende Leiter des orthodoxen Schulamtes, Fachinspektor Branislav Djukaric, am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress. Im vergangenen Schuljahr waren es rund 15.200.

Seit vielen Jahren ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler beständig im Steigen. Zum Vergleich: Im Schuljahr 2018/19 besuchten rund 13.600 Kinder an knapp 1.000 Unterrichtsstandorten den orthodoxen Religionsunterricht. Für die Erteilung des Unterrichts sind aktuell knapp 130 Lehrerinnen und Lehrer zuständig. Genügend Religionslehrerinnen und -lehrer zu finden bzw. auszubilden ist dabei für die Orthodoxe Kirche eine der besonderen Herausforderungen für die kommenden Jahre.

Orthodoxer Unterricht seit 1991

Orthodoxen Religionsunterricht in Österreich gibt es seit 1991. Das orthodoxe Schulamt wurde 2005 eingerichtet. Die Entwicklung der Lehrpläne für Pflichtschulen und weiterführende Schulen erfolgte in mehreren Etappen, inzwischen entsprechen sie den aktuellen Standards.

Die kirchliche Verantwortung der kirchlich bestellten oder der im staatlichen Vertragsdienst stehenden Religionslehrkräfte wurde von der Orthodoxen Bischofskonferenz in einer „Rahmenordnung für orthodoxe Religionslehrer in Österreich“ im November 2014 festgehalten.

Leiter des orthodoxen Schulamtes und damit Letztverantwortlicher für den orthodoxen Religionsunterricht in Österreich ist Metropolit Arsenios (Kardamakis), der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich.

Neues Büro in Salzburg eröffnet

Erst vor wenigen Tagen segnete der Metropolit ein neues regionales Büro des orthodoxen Schulamtes in Salzburg. Dieses wurde mit Unterstützung des katholischen Schulamtes der Erzdiözese Salzburg eingerichtet, das Büroräumlichkeiten zur Verfügung stellt. Der orthodoxe Fachinspektor Paschalis Archimandritis wird künftig in Salzburger sein Büro haben und von dort aus den orthodoxen Religionsunterricht im Westen Österreichs koordinieren.

Metropolit Arsenios (Kardamakis) nahm die Segnung der Räumlichkeiten vor und dankte dem Leiter des katholischen Schulamtes, Direktor Erwin Konjecic, für die Unterstützung und gute Kooperation der beiden Schulämter. Die räumliche Nähe der Büroräume spiegelten auch die große Nähe der Schulämter in anderen Bereichen wider, so Kardamakis.

Gute Zusammenarbeit betont

Der Metropolit betonte aber auch die gute Kooperation mit der Evangelischen Kirche bzw. dem evangelischen Schulamt. Der evangelische Superintendent Olivier Dantine nahm ebenfalls an der Segnung teil. Alle Kirchen gemeinsam sei das Bemühen um die Vermittlung des christlichen Glaubens in Österreich, „zum Wohl und Nutzen der Kinder und der österreichischen Gesellschaft“, so Metropolit Arsenios. Dem Religionsunterricht komme hierbei besondere Bedeutung zu.

Erst im vergangenen März ist unter dem Titel „Meine Glaubensreise“ ein neues Schulbuch für den orthodoxen Religionsunterricht erschienen. Es ist das erste Schulbuch für den orthodoxen Religionsunterricht in der Sekundarstufe. Für die Volksschule gibt es bereits seit einigen Jahren ein Schulbuch.