Das ist ein neuer Negativ-Rekord. „Für uns ist das die bisher höchste Zahl“, sagte DBK-Sprecher Matthias Kopp. Die katholische Kirche zählte noch 21 645 875 Mitglieder – das macht 26 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.
Der DBK-Vorsitzende Georg Bätzing zeigte sich „zutiefst erschüttert über die extrem hohe Zahl von Kirchenaustritten“. Die Zahl sei Zeugnis einer „tiefgreifenden Krise, in der wir uns als katholische Kirche in Deutschland befinden“, sagte er. „Es ist nichts schönzureden.“ 2020 hatten mit 221.390 Menschen noch deutlich weniger Katholikinnen und Katholiken die Kirche verlassen, 2019 – im Jahr vor Covid-19 – lag die Zahl nach DBK-Angaben bei 272.771.
Auch sehr engagierte Katholiken treten aus
Im vergangenen Jahr war der schon seit Jahren anhaltende Missbrauchsskandal der katholischen Kirche in Deutschland weiter eskaliert. Insbesondere sorgte die Aufarbeitung im Erzbistum Köln und das Verhalten des dortigen Kardinals Rainer Maria Woelki für massive Kritik. Im Erzbistum Köln gab es 40.772 Kirchenaustritte, gegenüber 17.281 Fällen im Vorjahr war dies mehr als eine Verdopplung.
Aus welchen Gründen Gläubige aus der Kirche austreten, müssen sie aber nicht angeben. Bätzing erklärte, „die Zahlen des Jahres 2021 zeigen die tiefgreifende Krise, in der wir uns als katholische Kirche in Deutschland befinden.“ Es würden mittlerweile nicht nur Menschen austreten, die schon über einen längeren Zeitraum keinen Kontakt mehr zur Kirche haben, sondern vermehrt auch bisher sehr engagierte Katholiken.