Vatikan

Papst kritisiert innere Widerstände bei Reformprozess

Papst Franziskus hat Faulheit und innere Widerstände beim weltweiten Reformprozess in der katholischen Kirche kritisiert. Es bestehe Angst vor Veränderung, sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch während der Messe zum Hochfest Peter und Paul im Petersdom in Rom.

„Wir erleben immer noch eine Menge innerer Widerstände, die es uns nicht erlauben, in Bewegung zu kommen“. Franziskus rief im vergangenen Jahr zu einem weltweiten synodalen Prozess auf, bei dem zunächst Feedback aus den Glaubensgemeinden eingeholt werden soll, was für die Kirche wichtig ist.

Dabei sollen laut Franziskus alle Kirchenvertreter und Gläubigen mitmachen. Über die Ergebnisse will dann ein Gremium, die Bischofssynode, im kommenden Jahr beraten. Der Papst forderte am Mittwoch zudem, die Kirche müsse sich wieder mehr für die Sorgen und Probleme der Menschen einsetzen.

Nancy Pelosi bei Messe

Der Papst segnete während des Gottesdienstes Pallien – die Amtsabzeichen der in den zurückliegenden zwölf Monaten ernannten Erzbischöfe aus allen Teilen der Welt. In den Sitzbänken der Basilika war außerdem die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, zu sehen. Die Katholikin war zuletzt in den Schlagzeilen, weil der Erzbischof von San Francisco die 82-Jährige wegen ihres Eintretens für Schwangerschaftsabbrüche in den USA von der Heiligen Kommunion ausschloss.

Papst Franziskus, der Ende Juli nach Kanada reisen will, stand der Messe zwar offiziell vor, die Feierlichkeiten übernahm allerdings der Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, weil Franziskus weiter mit Problemen am Knie zu kämpfen hat. Der Papst saß während des Gottesdienstes deshalb auf einem Stuhl.