München

Kardinal Marx für Frauendiakonat

Für die Öffnung des Diakonats für Frauen hat sich der Münchner Kardinal Reinhard Marx ausgesprochen. „Ich glaube, dass die Zeit reif ist, dass es für Männer und Frauen offenstehen muss und soll.“

Das sagte er am Samstag bei einem Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom, wie die Erzdiözese München mitteilte. Es brauche „einen neuen Ansatz“. Generell sei das Diakonat „ein Amt, das in besonderer Weise die Verbindung von Gebet und Einsatz für die Armen sichtbar machen soll, und da hoffe ich sehr, dass wir einen Weg gehen können, dieses Amt noch mehr zu profilieren“.

Es werde „theologisch und praktisch“ noch viel gearbeitet, betonte der Erzbischof: „Ich bin der Überzeugung, dass diese Erneuerung ein großes Geschenk für die Kirche sein kann.“

Der Münchner Bischof Reinhard Marx
APA/AFP/Sven Hoppe
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx befürwortet ein Frauendiakonat

Das Diakonen-Amt ist eines der ältesten der katholischen Kirche. Zuerst wirkten Diakone in der Armen- und Krankenpflege oder als Gehilfen des Bischofs. Ab dem fünften Jahrhundert wurde die Diakonenweihe zur Durchgangsstufe auf dem Weg zur Priesterweihe. Die dritte Stufe ist die Bischofsweihe.

Kommissionen untersuchen Rolle von Diakoninnen

Papst Franziskus hatte bereits zwei Kommissionen berufen, um die Rolle von Diakoninnen oder Frauen in vergleichbaren Ämtern der frühen Kirche zu untersuchen. Katholische Verbände fordern den Zugang von Frauen zum Diakonat, manche wünschen sich auch die Weihe von Priesterinnen.

Mehrere Bischöfe unterstützen die Forderung nach einem Frauendiakonat. Papst Franziskus spricht sich immer wieder für eine stärkere Beteiligung von Frauen aus, lehnt aber bisher Weiheämter für Frauen ab.