Srebrenica-Gedenken in Bosnien
APA/AP/Elvis Barukcic
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Genozid

Srebrenica: IGGÖ veranstaltet Gedenkwoche

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) gedenkt diese Woche der Opfer des Genozides in Srebrenica mit einer Veranstaltungsreihe. Die Ermordung Tausender bosnischer Musliminnen und Muslime in einer Schutzzone der Vereinten Nationen gilt als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Sie jährt sich heuer zum 27. Mal. Die Untätigkeit der UNO-Blauhelmsoldaten hat laut Dzemal Sibljakovic, Leiter der Sozialabteilung der IGGÖ, ein „tief sitzendes Trauma“ in der muslimischen Gemeinschaft hinterlassen.

„Viele unserer Mitglieder haben die schrecklichen Gräueltaten der Jugoslawienkriege selbst miterlebt und nicht nur Familienangehörige, sondern auch ihre Heimat verloren. Gleichzeitig ringen sie immer noch mit der Leugnung und Relativierung dieses Genozids und sind nun zurecht empört zu hören, es herrsche derzeit der erste Krieg auf europäischem Boden seit 1945.“

Entschließungsantrag begrüßt

IGGÖ-Präsident Ümit Vural begrüßte den Entschließungsantrag des Nationalrates, der von der Bundesregierung Engagement für das Gedenken an Srebrenica einfordert. „Auch vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine ist eine aktive Friedenserziehung und die Schaffung einer Erinnerungskultur eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung“, so Vural.