Ökumene

Reformierte Kirchen wollen Dialog mit Vatikan verstärken

Die evangelisch-reformierten Kirchen wollen den Dialog mit der katholischen Kirche verstärken. Dazu plant die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen die Eröffnung eines Büros in Rom.

Das sagte Hanns Lessing, der amtierende Generalsekretär des weltweit größten protestantischen Dachverbands, am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Mit Blick auf die katholische Kirche gibt es ein starkes gegenseitiges Interesse, im Gespräch zu bleiben“, so der Chef der Organisation, die eigenen Angaben zufolge weltweit 100 Millionen reformierte Christinnen und Christen vertritt.

Das Büro soll laut Lessing in Zusammenarbeit mit der Waldenser-Kirche und der Kirche in Schottland betrieben werden. „Die Idee ist, dass wir dann mit einem schottischen Pfarrer oder einer schottischen Pfarrerin in Rom präsent sind, die mit der Hälfte ihrer Zeit eben auch unsere Kontakte in den Vatikan, zum Päpstlichen Einheitsrat und den anderen Dikasterien wahrnimmt.“

Wunsch nach mehr Gemeinsamkeit

Lessing plädierte auch grundsätzlich für eine stärkere Zusammenarbeit der verschiedenen christlichen Gemeinschaften. „Die große Frage der Ökumene ist ja immer noch: Müssen wir warten, bis alle schwierigsten Fragen irgendwann geklärt sind? Oder gibt es Zwischenergebnisse, die so tragfähig sind, dass man auf ihrer Grundlage bereits jetzt bestimmte Formen gemeinsamen kirchlichen Lebens und des christlichen Zeugnisses aufbauen kann?“

Der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (World Communion of Reformed Churches) mit Sitz in Hannover gehören gut 230 reformierte, presbyterianische, unierte, sich vereinigende und waldensische Kirchen in mehr als 100 Ländern an. Die reformierten Kirchen gehören zur Gruppe der evangelischen Kirchen. Ähnlich wie die lutherischen Kirchen sind sie aus der Reformation im 16. Jahrhundert hervorgegangen. Auch die Evangelische Kirche H.B. in Österreich ist Mitglied der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen.