Katholisch

Synodaler Prozess: Bald Ergebnisse aus Österreich

Bis Mitte September will die Österreichische Bischofskonferenz die Ergebnisse aus den Vorbereitungen zu dem vom Papst Franziskus ausgerufenen Synodalen Prozess veröffentlichen. Dem Vatikan wird der Bericht bereits früher, spätestens bis 15. August übermittelt.

Der Termin zur Veröffentlichung der Österreich-Synthese rund um den Schulbeginn sei vom österreichischen Synoden-Team bewusst so gewählt, um eine entsprechend breite Wahrnehmung zu ermöglichen, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, im Interview mit der römisch-katholischen Nachrichtenagentur Kathpress.

Man werde die zusammengefassten Ergebnisse aus den synodalen Vorgängen in den österreichischen Diözesen und der vorsynodalen Versammlung der Bischofskonferenz in Mariazell nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Italienisch und Englisch in Rom einreichen, führte der Salzburger Erzbischof weiter aus.

Menschen an einem Tisch mit Postits und Schreibblöcken
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Papst Franziskus hat Katholikinnen und Katholiken weltweit dazu aufgerufen, sich am zweijährigen Synodalen Prozess zu beteiligen

Lackner sagte, er sei „für die breite Beteiligung am Synodalen Prozess auf diözesaner Ebene dankbar“. Trotz Pandemie habe es zahlreiche Rückmeldungen und sehr qualitätsvolle Gespräche in allen Diözesen gegeben, wo vor allem das Hören im Vordergrund gestanden sei.

Ein „guter Geist, viel Offenheit und Wertschätzung“ sei dann am 20. und 21. Juni bei der vorsynodalen Versammlung mit insgesamt 60 Personen in Mariazell spürbar gewesen. „Das gemeinsame Hören, Diskutieren und Beten war für die Bischöfe ein großes Geschenk und Vertrauensbeweis“, so deren Vorsitzender.

Weltweiter Prozess

Papst Franziskus hatte Katholikinnen und Katholiken weltweit aufgerufen, sich am zweijährigen Synodalen Prozess zu beteiligen, bei dem Gläubige und Bischöfe beraten, was für die Kirche wichtig ist. Im Oktober 2023 ist dann eine Weltbischofssynode in Rom geplant, die den Titel „Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation, Mission“ trägt. Deren Vorbereitung findet in drei Phasen – zunächst auf Ebene der Diözesen, dann der Kontinente und schließlich der Weltkirche – statt.

Auch Orden, Kurienbehörden, katholische Vereinigungen, Gemeinschaften und katholische Fakultäten sind zur Teilnahme aufgerufen. Ziel dieses Synodalen Prozesses ist es, allen Gläubigen Gelegenheit zu bieten, „aufeinander und auf den Heiligen Geist zu hören“, so die Devise von Papst Franziskus.

Frauen im Synodenteam

Die Österreichische Bischofskonferenz begrüßte die Initiative des Papstes von Anfang. Erzbischof Lackner als Vorsitzender der Bischofskonferenz wurde als Teilnehmer für die Bischofssynode im Oktober 2023 gewählt. Dieser koordiniert auch gemeinsam mit einem Synodenteam den Prozess auf nationaler Ebene. Neben „Pastoralbischof“ Josef Marketz (Gurk) und Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka sind auch die Wiener Pastoraltheologin und Religionssoziologin Regina Polak sowie die Innsbrucker Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb in der Gruppe.

Für die Erstellung der nationalen Synthese auf Basis der Eingaben aus den Diözesen und von kirchlichen Einrichtungen sowie der Beiträge bei der Versammlung in Mariazell wurde überdies ein aus vier Laien (zwei Frauen und zwei Männer) bestehendes Redaktionsteam eingesetzt. Neben dem Generalsekretär des Österreichischen Pastoralinstituts, Walter Krieger, sind es Birgit Bahtic-Kunrath vom Internationalen Forschungszentrum (IFZ) in Salzburg, Petra Steinmair-Pösel, Rektorin der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Edith Stein, und der Europareferent im Generalsekretariat der Bischofskonferenz, Johannes Moravitz.