Finger holen eine Ein-Euro-Münze aus einer Geldbörse
APA/dpa/Andreas Gebert
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Teuerung

Altkatholiken-Appell an Kickl: FPÖ-Beiträge aussetzen

Nach dem Appell von FPÖ-Chef Herbert Kickl, angesichts der Teuerung die Kirchenbeiträge auszusetzen, hat die altkatholische Kirche den Spieß umgedreht. Es ergehe eine „eindringliche Empfehlung“ an die FPÖ, „ihre Mitgliedsbeiträge auszusetzen und für die Unterstützung von Österreicher*innen und Nichtösterreicher*innen aus Parteimitteln zu sorgen“.

Das sagte der altkatholische Generalvikar Martin Eisenbraun laut Kathpress an die Freiheitlichen gerichtet. Kickl hatte am Wochenende Kardinal Christoph Schönborn, den Bischof der evangelischen Kirche, Michael Chalupka, und eben das Oberhaupt der altkatholischen Kirche, Bischof Heinz Lederleitner, aufgefordert, die Zahlungen der Kirchenbeiträge für unbestimmte Zeit aussetzen zu lassen. „Ein solcher Akt der christlichen Nächstenliebe wäre ein Zeichen für ein stärkeres Miteinander und eine kleine Hilfe in großer Not“, so Kickl.

Die „sanfte Einhebung, individuelle Lösungen und persönliche Kontakte“ seien unter anderem die Grundlage und Stärke der Kirchenbeitragseinhebung der altkatholischen Kirche Österreichs, heißt es in der Erklärung weiter. In dieser wird auch der altkatholische Bischof Heinz Lederleitner zitiert: „Schon immer – nicht nur aus gegebenem Anlass – war und ist es uns wichtig, Solidarität auch in Sachen Kirchenbeitrag mit unseren Gläubigen zu zeigen und zu leben.“ Und so werde es auch jetzt in Zeiten sein, wo es vielen Menschen finanziell nicht so gut geht.

Individuelle Situation berücksichtigt

Die Kirchenbeitragsstelle der Altkatholischen Kirche Österreichs setze alles daran, für jeden individuellen Fall eine individuelle Lösung zu finden. So bringe die Altkatholische Kirche Österreichs auch – in der Regel – keine offenen Kirchenbeitragsforderungen zur Exekution.

Die Erzdiözese Wien verwies daraufhin auf die seit Jahren gelebte Praxis in der römisch-katholischen Kirche, wonach bei der Berechnung des Kirchenbeitrages die individuelle Situation der Beitragspflichtigen berücksichtigt werde. Daran werde sich auch in der aktuellen Krise nicht ändern, hieß es.

Evangelische: „Entbehrliche Meldung“

Und auch die altkatholische Kirche Österreichs betont, dass man „schon immer bestrebt“ gewesen sei, „sich solidarisch mit ihren Gläubigen zu zeigen“. Dies präge auch die Art der Kirchenbeitragseinhebung.

Aus der Evangelischen Kirche hieß es, die „entbehrliche Meldung“ zeuge „von völliger Unkenntnis der Verwendung der Kirchenbeitragsmittel“, berichtete Kathpress. Diese würden die Angebote der Kirche auch im diakonischen, sozialen Bereich erst ermöglichen.