Teuerung

Caritas: Schulstart für viele nicht finanzierbar

Der Start in ein neues Schuljahr bedeutet für einkommensschwache Familien eine enorme finanzielle Belastung. Die Hilfsorganisationen Caritas und Samariterbund unterstützen Betroffene mit Aktionen und rufen zu Spenden auf.

„Obwohl es aktuell zusätzliche staatliche Unterstützungen gibt, sehen wir, dass sich die Situation für viele Familien jetzt zunehmend verschärft“, sagte Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas Wien. Bis zu 300 Euro kostet der Caritas zufolge ein Startpaket für den Schulanfang im regulären Handel. „Das können sich viele Familien nicht leisten, zumal noch zusätzliche Kosten, etwa für Schulausflüge und Kopiergeld oder Nachhilfe zu berappen sind“, hieß es in einer Presseaussendung am Montag.

Die Teuerung verschärfe die Situation zusätzlich. „Wenn nun von Preisdeckeln bei Strom und Gas die Rede ist, braucht es einen solchen Deckel auch im Bereich der Bildung. Denn Bildung muss auch in Zeiten von Rekordinflation leistbar bleiben“, so Schwertner,

Schon vor dem Sommer Schulsachen gesammelt

Um die Situation abzufedern, haben Schüler und Schülerinnen im Rahmen ihres Engagements für die „youngCaritas“ bereits vor dem Sommer eine große Schulsachensammlung gestartet. „9.195 Schüler*innen haben in Wien und Niederösterreich ein wichtiges Zeichen gesetzt und Schulmaterialien für Kinder und Jugendliche in unseren Einrichtungen gesammelt“.

Zwei Kinder mit Schultaschen
APA/dpa/Patrick Seeger
Der Schulanfang ist mit Kosten verbunden, die angesichts der allgemeinen Teuerung für viele Familien schwer zu bezahlen sind

56 Schulen spendeten demnach mehrere hundert Schultaschen und tausende Federpennale, Stifte, Hefte, Lineale und Handarbeitskoffer, so Alice Uhl, Leiterin der youngCaritas. Gleichzeitig wurde auch die Bevölkerung dazu aufgerufen, gut erhaltene Schulsachen in den verschiedenen Zentren der Caritas zu spenden. „Die Nachfrage ist deutlich größer als das Angebot“, sagte Schwertner.

Spenden erbeten

Auch der Samariterbund rief zum Spenden auf. „Ob für die Kinder aus unseren LernLEOs, unseren Einrichtungen der Flüchtlingshilfe, aber auch aus den Familien, die zur Sozialberatung in die Sozialmärkte kommen – wir wollen diese Familien unterstützen und ihnen den Schulstart erleichtern. Dazu benötigen wir dringend Spenden, um einfach und unbürokratisch zu helfen“, so der Appell von Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Samariterbund Wiens.

Geldspenden würden es ermöglichen, Gutscheine und Schulmaterialien zu besorgen und diese gezielt an Kinder aus armutsbetroffenen Familien zu verteilen. Zudem werden auch Sachspenden wie Schultaschen und Rucksäcke, aber auch Werkkoffer, Turnbeutel oder Schreibwaren oder Gutscheine von Papierwarengeschäften gerne angenommen.