Kolumbien

Namen mutmaßlicher Missbrauchstäter veröffentlicht

Auf Anordnung der Justiz hat die kolumbianische Kirche die Namen von 26 Priestern veröffentlicht, die Kinder sexuell missbraucht haben sollen. Ein Journalist hatte die Veröffentlichung gerichtlich erstritten.

Der Erzbischof von Medellin, Ricardo Tobon, erklärte am Samstag, dass die Kirche mit der Liste „Transparenz nachweisen“ wolle und „keinerlei Intentionen der Verschleierung“ habe.

Der Journalist Juan Pablo Barrientos recherchiert seit Jahren zu Missbrauch in der Kirche in dem mehrheitlich katholischen Land. Er schrieb dazu 2019 ein Buch, gegen dessen Veröffentlichung die Kirche vor Gericht zog – allerdings ohne Erfolg. Im vergangenen Jahr ließ er ein weiteres Buch folgen, nun erstritt er die Veröffentlichung der Namen der Priester, denen zwischen 1995 und 2019 sexueller Missbrauch vorgeworfen wurde.

„Die Mehrheit dieser Priester, die Kinder missbraucht haben, wurden nur eine kurze Zeit suspendiert und übernahmen danach ihre Funktionen wieder“, sagte Barrientos am Samstag nach Veröffentlichung der Namen in einem Video.