Heiligsrpechung von Papst Johannes Paul I. im Vatikan
APA/AFP/Vinzenco Pinto
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Seligsprechung

Papst Johannes Paul I. seliggesprochen

Papst Franziskus hat Papst Johannes Paul I. (1978) am Sonntag seliggesprochen. Er sei ein Mensch gewesen, der der Versuchung widerstand, „sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen und den eigenen Ruhm zu suchen“, erinnerte das Kirchenoberhaupt in seiner Predigt an den „33-Tage-Papst“.

Trotz des starken Regens und Gewitters nahmen an der Seligsprechung auf dem Petersplatz rund 25.000 Menschen teil. Johannes Paul I. sei ein „sanftmütiger und demütiger Hirte nach dem Vorbild Jesu“ gewesen, beschrieb ihn Franziskus weiter.

Mit seinem Lächeln sei es ihm gelungen, „die Güte des Herrn zu vermitteln“. Schön sei eine Kirche „mit einem heiteren, gelassenen und lächelnden Gesicht“, erklärte der Papst. Eine Kirche, „die ihre Türen nie verschließt, die die Herzen nicht verbittert, die nicht jammert und keinen Groll hegt, die nicht zornig und unduldsam ist, die sich nicht mürrisch zeigt, die nicht an Nostalgie nach der Vergangenheit leidet“.

Von Johannes Paul I. bewirktes Wunder offiziell anerkannt

Der am 26. August 1978 gewählte Johannes Paul I. war nur 33 Tage bis zu seinem plötzlichen Tod am 28. September 1978 im Amt. Albino Luciani, 1912 im norditalienischen Canale d’Agordo geboren, ging deshalb als „33-Tage-Papst“ in die Kirchengeschichte ein. Nachfolger wurde Johannes Paul II. (1978-2005). Der „lächelnde“ Papst faszinierte durch seine volkstümlichen Ansprachen und seine gewinnenden Gesten. Theologisch stand er ganz in der Tradition seiner Vorgänger.

Ein Seligsprechungsverfahren für Luciani wurde 2003 ins Leben gerufen. Im vergangenen Oktober hatte Papst Franziskus ein von Johannes Paul I. bewirktes Wunder aus dem Jahr 2011 offiziell anerkannt und damit den Weg zur Seligsprechung geebnet.

Demütiger Albino Luciani

Am Vorabend der Seligsprechung hatte auch Kardinalvikar Angelo De Donatis in der Lateranbasilika an einen demütigen Albino Luciani erinnert. Seine Demut habe aber nie bedeutet, sich selbst geringzuschätzen. Vielmehr sei es die Akzeptanz der „eigenen Kleinheit“ gewesen, ein Vertrauen „ganz auf Gott und nicht auf die eigene Kraft“. Sich anderen „in Einfachheit und Unentgeltlichkeit“ hinzugeben, diese „authentischen Demut“ habe sich wie ein „roter Faden“ durch „die gesamte Existenz von Papst Johannes Paul I.“ gezogen.

Auf die Seligsprechung folgt am 11. September ein Dankgottesdienst in Lucianis Geburtsort Canale d’Agordo. Das Fest des neuen Seligen wird künftig am 26. August gefeiert, dem Tag der Papstwahl von Luciani.

Seligsprechung von Johannes Paul I.

Am 26. August 1978 wurde Albino Luciani zum Papst gewählt. Nur 33 Tage später war der „lächelnde Papst“ tot. Am 4. September wurde Johannes Paul I. in Rom im Rahmen eines Gottesdienstes mit Papst Franziskus seliggesprochen.

AD | Seligsprechung von Johannes Paul I. mit Audiodeskription

AD | Am 26. August 1978 wurde Albino Luciani zum Papst gewählt. Nur 33 Tage später war der „lächelnde Papst“ tot. Am 4. September wurde Johannes Paul I. in Rom im Rahmen eines Gottesdienstes mit Papst Franziskus selig gesprochen.