Uman

Tausende jüdische Pilger wollen trotz Krieges in Ukraine

Trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wollen Tausende ultraorthodoxe Juden zum jüdischen Neujahrsfest den ukrainischen Pilgerort Uman besuchen. Eine Reisewarnung für die Region gelte weiterhin, bekräftigte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums am Montag.

Nach israelischen Medienberichten halten sich bereits 2.000 Israelis in Uman auf. Es werde in dieser Woche mit bis zu 10.000 israelischen Pilgern an dem Ort gerechnet, hieß es. Traditionell reisen chassidische Pilger zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana in die zentralukrainische Kleinstadt Uman, um am Grab des Rabbi Nachman zu beten.

Die Stadt liegt etwa 200 Kilometer südlich von Kiew. In den Jahren vor der Coronavirus-Pandemie versammelten sich dort mehr als 30.000 Menschen. Das Neujahrsfest Rosch ha-Schana beginnt am Sonntagabend.

Jüdischer Pilger in Uman in der Ukraine
APA/AFP/Genya Savilov

„Echte Lebensgefahr“

Der ukrainische Botschafter in Israel, Jewhen Kornijtschuk, hatte ebenfalls vor Pilgerreisen nach Uman gewarnt. Man könne die Sicherheit der Besucher nicht garantieren, sage er nach Angaben einer Sprecherin. Die russische Armee greife weiterhin in der Ukraine an, auch in dicht besiedelten Gebieten, hieß es in einer Warnung der ukrainischen Botschaft. Es bestehe echte Lebensgefahr.

Hinweis

Podcast zum Thema „Krieg und Frieden“.

Mit Kriegsbeginn hatte es bereits am 24. Februar einen direkten Raketeneinschlag in Uman gegeben. Damals wurde nach ukrainischen Angaben mindestens ein Zivilist getötet und 23 verletzt. Anfang August wurde dann eine Rakete über Uman abgeschossen und durch die Trümmer ein Mensch getötet und einer verletzt.