Frieden

Vatikan-Gesandter in Wien: Appell gegen Atomwaffen

Der vatikanische Außenbeauftragte Erzbischof Paul Richard Gallagher hat bei der aktuellen Generalversammlung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien auf ein Ende von Atomwaffen gedrängt.

„Der Heilige Stuhl hat keinen Zweifel daran, dass eine Welt ohne Atomwaffen sowohl notwendig als auch möglich ist“, sagte Gallagher laut vom Vatikan veröffentlichten Redetext vom Montag. In der Ansprache ging der Vatikan-Vertreter auch auf den Ukraine-Krieg ein und dankte der IAEA im Namen des Heiligen Stuhls für ihre „unermüdlichen Bemühungen, die Sicherheit der Nuklearanlagen in der Ukraine zu gewährleisten und das zu verhindern, was Papst Franziskus kürzlich als ‚nukleare Katastrophe‘ bezeichnet hat“, berichtete das Nachrichtenportal Vatican News.

Gallagher bekräftigte die wiederholten Warnungen von Papst und Vatikan vor Nuklearwaffen. „Massenvernichtungswaffen, insbesondere Atomwaffen, schaffen nichts als ein falsches Gefühl von Sicherheit. Sie können nicht die Grundlage für eine friedliche Koexistenz zwischen den Mitgliedern der Menschheitsfamilie bilden, die vielmehr von einer Ethik der Solidarität getragen sein muss“, zitierte er aus einer früheren Rede des Papstes vor Teilnehmern eines Symposiums zur nuklearen Abrüstung.

„Sehr langsamer Fortschritte“

Eindringlich warb der vatikanische Außenbeauftragte für Dialog und friedliche Lösungen der verschiedenen Konflikte weltweit. Die Suche nach Dialog dürfe niemals aufgegeben werden: „In diesem Moment großer Ungewissheit, in dem die Welt am Scheideweg zu stehen scheint und die Bedrohung durch den Einsatz von Atomwaffen uns wieder eingeholt hat, appelliert der Heilige Stuhl an alle Nationen, alle Waffen zum Schweigen zu bringen und die Ursachen von Konflikten zu beseitigen, indem sie unermüdlich auf Dialog und Verhandlungen zurückgreifen“, so der Appell Gallaghers.

Ausdrücklich beklagte der vatikanische Spitzendiplomat die „sehr langsamen“ Fortschritte bei der Abrüstung. „Die Welt muss einen Weg finden, um zu verhindern, dass die zerstörerische Kraft von Kernwaffen entfesselt wird“, mahnte Gallagher. Gleichzeitig gelte es, alle Menschen an den großen Vorteilen der friedlichen Nutzung der Kerntechnologie teilhaben zu lassen, etwa in den Bereichen Gesundheitsfürsorge oder Nahrungsmittelproduktion.