Kopftuch

Deutsche Muslime verurteilen Gewalt im Iran

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat die Gewalt der iranischen Sicherheitskräfte gegen Demonstranten verurteilt. „Viele deutsche Muslime haben großen Respekt vor dem Mut der protestierenden Frauen auf iranischen Straßen“, sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek.

„Sie bangen um Demonstrantinnen und Demonstranten, die brutal von iranischen Sicherheitskräften niedergeknüppelt werden“, sagte Mazyek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch).

Zugleich warnte Mazyek davor, dass die Entwicklung im Iran hier dazu genutzt werde, „um erneut das Feindbild Muslim zu schüren und so Zwietracht zwischen Muslimen und Nichtmuslimen zu säen“. Als Beispiel nannte er den Farbanschlag auf eine Moschee in Hamburg am Wochenende, bei dem ein 71-Jähriger leicht verletzt wurde.

Zwang nicht legitim

In einer Aktuellen Stunde debattiert der Bundestag am Mittwoch über die landesweiten Proteste im Iran. Dort hatte der Tod einer jungen Frau, die wegen ihres Kleidungsstils von der „Sittenpolizei“ in Gewahrsam genommen worden war, für große Empörung in der Bevölkerung gesorgt.

Eine iranische Aktivistin
APA/AFP/Luis Robayo
Es gibt viel Solidarität für die Frauen im Iran. In Buenos Aires demonstrieren Frauen vor der iranischen Botschaft

Solidarität und Protest

Seitdem gibt es im Iran jeden Abend Proteste, gegen die die Sicherheitskräfte gewaltsam vorgehen. Nach Angaben von Aktivistinnen und Aktivisten wurden bei den seit zwölf Tagen anhaltenden Protesten schon mindestens 76 Menschen getötet. Das harte Durchgreifen Teherans gegen die Proteste wird international scharf kritisiert.

So gingen Frauen etwa im Irak, in Argentinien, Frankreich und Zypern auf die Straße und demonstrierten vor der iranischen Botschaft, Kundgebungen und Proteste gab es auch in Wien. Mazyek betonte, dass es aus muslimischer Sicht „weder einen Kopftuchzwang noch einen Zwang, kein Kopftuch zu tragen“ geben dürfe.