Dieser Rückgang sei vor allem auf die Abnahme antisemitischer Vorfälle mit Coronavirus-Bezug zurückzuführen, heißt es in einem heute veröffentlichten Bericht. Von einer höheren Dunkelziffer ist auszugehen.
Mit 219 Meldungen handelte es sich bei dem Großteil der Vorfälle um „verletzendes Verhalten“, gefolgt von 82 Massenzuschriften, 61 Meldungen zu Sachbeschädigung, zwölf Bedrohungen und sieben Angriffen. Die meisten Vorfälle wurden im Jänner (91) gemeldet, danach sank die Zahl auf 50 bis 60 Meldungen pro Monat. Im Mai flackerte die Zahl erneut auf (72), was laut dem Bericht auf den palästinensisch-israelischen Konflikt zurückzuführen sei.
66 in Bezug zur CoV-Pandemie
Von den 381 gemeldeten Vorfällen standen 66 in Bezug zur CoV-Pandemie. Bei 96 handelte es sich um Schoah-Relativierung, 123-mal um israelbezogenen Antisemitismus. 56-mal waren antisemitische Verschwörungsmythen Anlass für eine Meldung bei der IKG.
Mehr als die Hälfte von rechter Seite
316 Fälle konnten ideologisch eindeutig zugeordnet werden, so der Bericht. Mehr als die Hälfte (201) der Vorfälle seien von politisch rechter Seite gekommen, 81 von linker, und 34 waren muslimisch motiviert. Vor allem bei Angriffen und Bedrohungen überwiegen muslimisch motivierte Täter, bei Sachbeschädigungen und verletzendem Verhalten hingegen Diskriminierung von rechts.
Der Rückgang der Gesamtzahl gemeldeter Vorfälle sei erfreulich, so IKG-Präsident Oskar Deutsch. „Bei näherer Betrachtung zeigen sich aber besondere Probleme, denn die Zahl der Bedrohungen und physischen Übergriffe ist weiter auf dem hohen Vorjahresniveau.“