Umweltschutz

Öko-Gütesiegel für Barmherzige Brüder

Die Barmherzigen Brüder Österreich sind am Montag mit dem „Green Brands Gütesiegel“ für vorbildliche ökologische Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden, wie Kathpress am Dienstag berichtete.

Dieses ist eine eingetragene EU-Gewährleistungsmarke und zeichnet nach einem unabhängigen, transparenten und neutralen Prüfverfahren Unternehmen für ökologische Nachhaltigkeit aus. Das berichtete die Ordensgemeinschaft in einer Aussendung am Dienstag. Ihr wird damit bestätigt, umweltfreundlich und nachhaltig zu arbeiten und dadurch einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz sowie zur Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen zu leisten.

Daniel Katzenschläger, Mitglied der Provinzleitung der Barmherzigen Brüder, übernahm mit Adolf Inzinger, Gesamtleiter der Barmherzigen Brüder Österreich, die Auszeichnung. Für Katzenschläger ist „der mehrdimensionale Ansatz im Bereich der Nachhaltigkeit Teil unserer gelebten Schöpfungsverantwortung. In ihr spiegeln sich auch die Ordenswerte Hospitalität, Verantwortung, Qualität, Respekt und Spiritualität wider“.

„Ein ganz klarer Auftrag“

Inzinger bezeichnete die Auszeichnung als weiteren Meilenstein, im Bemühen, in allen Krankenhäusern und Betreuungseinrichtungen Schöpfungsverantwortung ernst zu nehmen und im Alltag vor Ort konkret zu leben. „Wären alle weltweit im Gesundheitsbereich tätigen Unternehmen ein eigener Staat, so wäre dieser der fünftgrößte CO2-Emittent. Das ist ein ganz klarer Auftrag, sich im Umweltschutz zu engagieren“, sagte er. „Der Wasserverbrauch, der Energieeinsatz und das Abfallaufkommen zählen zu den wichtigsten Punkten, wo wir im Bereich Nachhaltigkeit ansetzen.“

Umweltmanagement

Die Sorge um die Erhaltung der natürlichen Lebensräume, der Schutz der Arten sowie der verantwortete Umgang mit den Ressourcen der Erde sei Auftrag für alle, hieß es seitens des Ordens. Das Umwelt­management der Barmherzigen Brüder erstreckt sich daher auf sämtliche Bereiche ihrer Krankenhäuser und Betreuungseinrichtungen: vom Einkauf regionaler Essenszutaten bis hin zur Altstoffsammlung und Photovoltaikanlagen.

Unter diesem Gesichtspunkt erhalte Umweltschutz auch ein enormes Sparpotenzial. Denn der effiziente Einsatz der Ressourcen reduziere deren Verbrauch und in vielen Bereichen die Kosten. Ein deutliches Ergebnis sei u. a. die Zertifizierung aller Krankenhäuser und Betreuungseinrichtungen nach dem EU-Umweltmanagementverfahren EMAS III – und dies als erster österreichischer Gesundheitsdiensteanbieter.

Verpflichtung der Marken zu Klimaschutz

„Green Brands“ ist eine internationale, unabhängige und selbständige Markenbewertungsorganisation mit Hauptsitz im deutschen Veitsbronn und Büros u. a. in Österreich, der Schweiz und der Tschechischen Republik. Mit dem Gütesiegel, das eine eingetragene EU-Gewährleistungsmarke für ökologische Nachhaltigkeit ist, werden Marken geehrt, die sich in besonderem Maße um den Schutz der Umwelt, des Klimas, der Natur sowie der Artenvielfalt und der Ressourcen kümmern. „Green Brands“ honoriert damit die Verpflichtung der Marken zu Klimaschutz, Nachhaltigkeit und ökologischer Verantwortung in einzigartiger Weise.

Die österreichische Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder ist eine von weltweit 20 Ordensprovinzen. Die Barmherzigen Brüder sind in 52 Staaten mit 396 Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens auf allen Kontinenten vertreten. Geführt werden die Einrichtungen von weltweit 983 Ordensbrüdern mit etwa 64.000 haupt- und 29.000 ehrenamtlich Mitarbeitenden. Pro Jahr werden weltweit neben Eintages-Patientinnen und -Patienten rund 24 Millionen ambulante Kontakte durchgeführt und ca. 900.000 Menschen stationär versorgt.

Fast 9.000 Mitarbeiter

In der österreichischen Ordensprovinz mit Standorten in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betreibt der Orden mit fast 9.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen an rund 30 Standorten zwölf Krankenhäuser. Zudem werden zahlreiche weitere Sozial- und Gesundheitseinrichtungen wie Alten- und Pflegeheime, Lebenswelten für behinderte Menschen, eine Therapiestation für Drogenkranke, Hospize sowie Kur- und Wellnesseinrichtungen betrieben.

2021 erfolgten in den österreichischen Einrichtungen trotz Coronavirus-Pandemie ca. 115.000 stationäre Aufnahmen, fast 750.000 ambulante Patientenkontakte und etwa 50.000 Operationen. Nach dem Vorbild des Ordensgründers, des Heiligen Johannes von Gott (1495–1550), werden Menschen ungeachtet von Herkunft, Religion, Geschlecht oder sozialem Status betreut.