Stephan Turnovszky (Weihbischof in Wien) und der Vorsitzender der Bischofskonferenz Franz Lackner (Erzbischof von Salzburg), Wilhelm Krautwaschl (Bischof von Graz-Seckau)
APA/Barbara Gindl
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Österreich

Bischöfe ab 12. Dezember zum Ad-limina-Besuch in Rom

Die österreichischen Bischöfe reisen unter Führung des Bischofskonferenz-Vorsitzenden Erzbischof Franz Lackner in einer Woche zu ihrem Ad-limina-Besuch nach Rom. Der Besuch „ad limina“ („an den Schwellen“ der Apostelgräber) ist vom Kirchenrecht in regelmäßigen Abständen vorgesehen.

„Der Ad-limina-Besuch der Bischöfe beginnt am Montag, 12. Dezember, mit einer Messe im Petersdom und hat dann am Freitagvormittag mit der Audienz bei Papst Franziskus seinen Höhepunkt“, erklärte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, am Freitag im Interview mit der römisch-katholischen Nachrichtenagentur Kathpress. Das offizielle Ende bildet ein gemeinsamer Gottesdienst der Bischöfe am Freitagnachmittag, 16. Dezember, in der Basilika St. Paul vor den Mauern, so Schipka, der mit der Vorbereitung des Besuchs betraut ist.

Die österreichischen Bischöfe waren zuletzt im Jänner 2014, nur wenige Monate nach Beginn des nun bald zehnjährigen Pontifikats von Papst Franziskus, zum Besuch. Ein neuerlicher Besuch war ursprünglich bereits für Anfang Februar 2021 und dann für den Dezember geplant, musste aber wegen der Coronavirus-Einschränkungen verschoben werden. Zur österreichischen Bischofsdelegation unter dem Konferenz-Vorsitzenden und Salzburger Erzbischof Franz Lackner gehören alle neun Diözesanbischöfe, der Militärbischof, die vier Weihbischöfe, der Abt von Wettingen-Mehrerau sowie der Generalsekretär der Bischofskonferenz.

Gespräche mit engen Papst-Mitarbeitern

Ein Fixpunkt bei allen Ad-limina-Besuchen sind die Gespräche der Bischöfe mit den engsten Mitarbeitern des Papstes, um einen Überblick über die Situation in ihrem Kirchengebiet geben zu können und dabei die Expertise auf weltkirchlicher Ebene einzuholen.

Die großen Behörden der Römischen Kurie, also die Dikasterien für Evangelisierung, Glaubenslehre, Bischöfe, Klerus, Ordensgemeinschaften, Gottesdienst sowie das Staatssekretariat, werden von allen Bischöfen besucht, ebenso die Dikasterien für Laien, Bildung, Kommunikation sowie die Vatikanbehörde für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen.

Charakter einer Wallfahrt

Das dichte Programm des Episkopats in Rom sieht vor, dass auch die anderen Dikasterien der Kurie von bischöflichen Delegationen besucht werden. Alle Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz werden zudem das Generalsekretariat der Bischofssynode aufsuchen, das für den weltweiten Synodalen Prozess zuständig ist. Dieser wurde im Oktober 2021 eröffnet und hat seither die diözesane und österreichweite Phase durchlaufen.

Ein Ad-limina-Besuch hat vom Prinzip her den spirituellen Charakter einer Wallfahrt und soll die lebendige Verbindung einer Teilkirche mit der Universalkirche und ihren Ursprüngen im Glaubenszeugnis der Apostel zum Ausdruck bringen. In diesem Sinn werden die österreichischen Bischöfe in den vier römischen Hauptbasiliken Gottesdienst feiern.

Bischöfe reisen individuell an

Die Eucharistiefeier am Montag in der Unterkirche des Petersdoms beim Petrusgrab findet aus Platzgründen im kleinen Kreis statt. Bei allen anderen Messen – am Dienstag um 7.30 Uhr in San Giovanni in Laterano, am Mittwoch um 7.30 Uhr in Santa Maria Maggiore und am Freitag um 16 Uhr in San Paolo fuori le Mura – sind alle Gläubigen zur Mitfeier eingeladen.

Ein Fixpunkt mit pastoralem Akzent ist die Eucharistiefeier der Bischöfe am Donnerstag, 15. Dezember, um 18 Uhr, in der österreichisch-deutschen Nationalkirche Santa Maria dell’Anima unweit der Piazza Navona. Schon zuvor besuchen die Bischöfe am Mittwochabend die Botschaft der Republik Österreich beim Heiligen Stuhl.

Die österreichischen Bischöfe reisen nicht gemeinsam, sondern individuell an. Untergebracht sind sie für die Dauer des Ad-limina-Besuchs in der Casa Santa Marta, in jenem Gästehaus auf vatikanischem Boden, in dem auch Papst Franziskus wohnt.