Biene auf Bienenfreund
ORF.at/Viviane Koth
ORF.at/Viviane Koth
Solidarität

Multimedialer Schwerpunkt „Füreinander“

Vielbeschworen als notwendiger Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält, ist Solidarität in aller Munde. Deshalb widmet ORF „Religion und Ethik multimedial“ von Sonntag bis Dienstag, 20. Dezember einen Schwerpunkt.

Um die Bedeutung des freiwilligen Einsatzes der Menschen füreinander hervorzustreichen, erklärte die UNO den 5. Dezember bereits 1985 zum Internationalen Tag des Ehrenamts. Doch friedliches, sicheres und gutes Zusammenleben braucht mehr.

Neben individuellem Engagement baut Solidarität wesentlich auch auf strukturellen Gegebenheiten auf. 2005 betonte die UNO, dass ohne menschliche Solidarität ein friedliches Zusammenleben auf der Welt nicht stattfinden könne und erklärte den 20.Dezember zum Internationalen Tag der menschlichen Solidarität.

Der Schwerpunkt „Füreinander“ der ORF Hauptabteilung „Religion und Ethik multimedial“ nutzt in diesem Jahr den Zeitraum zwischen den beiden Welttagen, von Sonntag, 4. Dezember bis Dienstag, 20. Dezember, um in Radio, Fernsehen und auf religion.ORF.at der Frage nachzugehen, was es mit der Solidarität wirklich auf sich hat.

Eine Frage des Wertes

In allen drei Medien fragt die Schwerpunktreihe, wem gegenüber Solidarität gelten kann und soll, ob es überhaupt möglich ist, in allen Lebensphasen solidarisch zu sein, und was Solidarität zu einem Wert macht.

Neben konkreten Initiativen, die solidarisches Zusammenleben auf unterschiedlichen Ebenen fördern wollen (Kreuz & Quer, 20.12., 22.35 Uhr, ORF 2), porträtiert die Schwerpunktreihe Menschen, die sich für andere einsetzen (FeierAbend, 8.12., ORF 2), ebenso wie Menschen, die Solidarität erfahren haben (Orientierung Spezial, 4.12., 12.30 Uhr, ORF 2).

Mit Experten und Expertinnen aus Theorie und Praxis (Lebenskunst, 11.12, 7.05 Uhr, Ö1) wird über den Zusammenhang von Solidarität, Gerechtigkeit und Vertrauen diskutiert und die Frage erörtert, welche Strategien den Zusammenhalt trotz zunehmender Krisen fördern können (Praxis, 7.12.2022, 16.05 Uhr, Ö1). Ob Solidarität immer nur zwischen Einzelnen besteht und inwiefern sie auch Aufgabe des Staates und zwischen Staaten sein kann, ist dabei ebenso Thema wie Faktoren der Entsolidarisierung.

Einzelne Programme:

Radio – Ö1

  • Religion Aktuell, am 5.12. (Tag des Ehrenamts) und 20.12. (Tag der menschlichen Solidarität)
  • Praxis, Mittwoch, 7.12., 16.05 Uhr
    Solidarität in Krieg und Frieden,
    Die Solidarität in Europas Gesellschaften scheint zu bröckeln, seit die Energiepreise und die Inflation in lichten Höhen sind. Ist die Solidarität mit der Ukraine weiter berechtigt? Oder – religiös gefragt – wer ist unser Nächster, unsere Nächste?
    Gestaltung: Susanne Krischke
  • Lebenskunst, Mariä Empfängnis, 8.12., 7.05 Uhr
    Füreinander Anker sein: Die Direktorin der Caritas Steiermark, Nora Tödtling-Musenbichler, im Porträt.
    Gestaltung: Anna-Lena Seeber
  • Lebenskunst, Sonntag, 11.12., 7.05 Uhr
    Füreinander singen: Der Chor „Novacek“
    Immer mehr Menschen sind auf Unterstützung angewiesen. Das merkt auch die Musikerin und Sozialarbeiterin Franziska Hatz bei ihrer täglichen Arbeit.
    Mariella Kogler hat sie bei einer Chorprobe des Chores „Novacek“ besucht, dabei erzählt sie, warum es gerade jetzt wichtig ist, zusammenzuhalten und sich gegenseitig zu stützen und was der Wiener Donaukanal, frühmorgendliche Spaziergänge und Spiritualität miteinander zu tun haben.
    Gestaltung: Mariella Kogler
  • Zwischenruf, Sonntag, 18.12., 6.55 Uhr
    Die Perspektive wechseln – Der Moraltheologe P. Martin Lintner über die theologischen Aspekte der Solidarität. Gestaltung: Brigitte Krautgartner

Radio – Ö3

  • Einfach zum Nachdenken, Freitag, 9.12., 21.58 Uhr
    Über Spiritualität, Zusammenhalt und Musik erzählt die Musikerin und Sozialarbeiterin Franziska Hatz bei einer Chorprobe des Chores „Novacek“.
    Gestaltung: Mariella Kogler / Ursula Unterberger

TV – ORF 2

  • Orientierung Spezial, Sonntag, 4.12., 12.30 Uhr, ORF 2
    Die „Orientierung“ geht zu Schauplätzen der Solidarität, eingebettet in Kurzgeschichten, dazu gibt es folgende Reportagen:
  • Solidarische Landwirtschaft in Hall in Tirol
  • Solidarität im Dorf “lokal" Maria Anzbach
  • Ein Begriff im Licht der Debatte: Wissenschafter*innen über “Solidarität"
  • SOS-Balkanroute (mit Rapper an der bosnisch-kroatischen Grenze)

Gestaltung: Marcus Marschalek, Sandra Szabo
Mitarbeit: Nikolaus Hofer, Jutta Steiner

  • Was ich glaube, Sonntag, 4.12., 16.55 Uhr, ORF 2, Nikolaus von Myra
    Die Pädagogin Ursula Schrei spricht über die Gestalt des Nikolos. Sie will nicht, dass ihre Kinder den Nikolaus so erleben, wie sie in ihrer eigenen Jugend. Im Laufe der Zeit hat sich für sie das Bild des Heiligen Nikolos ein wenig verwandelt, in ein Kleid, in das jeder schlüpfen kann.

Dabei gibt es zwei Perspektiven: der Nikolo als Gestalt, der einem Gutes tut, die andere: man selbst kann wie der Nikolo sein.

Gestaltung: Veronika Hofer-Stein

  • FeierAbend, Donnerstag, 8.12., 19.52 Uhr ORF 2, Aufstieg mit Bodenhaftung
    Als Gymnasiastin initiiert sie ein Lernprojekt für benachteiligte Schülerinnen und Schüler, als Studentin managt sie das Grazer VinziDorf für Obdachlose, steigt zur Leiterin der VinziWerke Österreich auf und zuletzt zur Direktorin der Caritas Steiermark und Vize-Direktorin der Caritas Österreich – Nora Tödtling-Musenbichler.
    Solidarität prägt das Leben der Vierzigjährigen gewissermaßen als Leitmotiv: „Glaube und Soziales gehören für mich zusammen. Caritas heißt für mich, dass wir gemeinsam für Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen und Altersstufen ein Anker sein dürfen.“ Wichtig bei ihrer Arbeit: Nie die Bodenhaftung zu verlieren.
    Gestaltung: Michael Cencig
  • Kreuz & Quer, Dienstag, 20.12.2022, 22.35 Uhr, ORF 2
    Damit es nicht zu still wird – Wege aus der Einsamkeit
    Für eine bessere Zukunft setzen viele Initiativen auf Solidarität. So auch die Schutzengelkirche in Graz Seckau, die mit einem Lerncafé und dem Wohnprojekt „Haus Rafael“ das Zusammenleben neu gestaltet.
    Das Wohnprojekt „Haus Rafael“ ermöglicht Menschen ab 50 Jahren ein autonomes Leben in Gemeinschaft. Die Doku von Anna Katharina Wohlgenannt hat die Pfarre und das Wohnprojekt besucht und erkundet, was Solidarität in der Praxis heißt, was es braucht, um solidarisch sein zu können und wo der Solidarität Grenzen gesetzt sind.
    Gestaltung: Anna Katharina Wohlgenannt

religion.ORF.at

Was meint Solidarität?

Der Begriff Solidarität ist zurzeit in aller Munde – vielleicht, weil sie in so vielen Bereichen schmerzlich vermisst wird. Klimakrise, Fluchtbewegungen, gesellschaftspolitische Themen: Überall braucht oder bräuchte es Solidarität.
Was meinen wir, wenn wir über Solidarität sprechen?
Worin ist sie begründet, wem gestehen wir sie zu – und wem nicht? Voraussetzungen, Formen, Grenzen und Nebeneffekte von Solidarität müssen hinterfragt und erforscht werden. Religion.ORF.at widmet sich außerdem der Frage, ob Solidarität auch ihre Schattenseiten hat.
Gestaltung: Johanna Grillmayer

Kinder und Jugendliche in Krisen stärken

Klimawandel, Ukraine-Krieg, Coronavirus-Pandemie – unterschiedlichste Krisen und vor allem ihre Häufung werden zunehmend als psychisch belastend empfunden. Wie Umfragen etwa der Tiroler COVID-19 Kinderstudie zeigen, trifft das auch auf Kinder und Jugendliche zu. Doch was brauchen Kinder und Jugendliche, um Krisen resilient begegnen zu können?

Eine Frage, die nicht nur die Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kathrin Sevecke, beschäftigt, sondern auch Vereine wie ESRA oder das Islamische Beratungsnetzwerk für Jugend & Familie (IBJF).

religion.ORF.at hat Kathrin Sevecke und Vertreter und Vertreterinnen von ESRA und IBJF getroffen und mit ihnen über die Folgen von Krisen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gesprochen und erfragt, wie Kinder und Jugendliche bestmöglich unterstützt werden können.
Gestaltung: Irene Klissenbauer