Katholiken

„Moderate“ Anpassungen beim Kirchenbeitrag

Der Wiener Diözesansprecher Michael Prüller hat betont, dass es beim Kirchenbeitrag nur zu sehr moderaten Anpassungen kommen wird. Die Kirche verzichte aufgrund der Nöte von Beitragszahlern heuer und auch nächstes Jahr auf volle Beitragserhöhungen.

Prüller erläuterte am Montag gegenüber Kathpress, dass der Kirchenbeitrag österreichweit auf ca. ein Prozent des zu versteuernden Einkommens festgesetzt sei und damit normalerweise jedes Jahr automatisch mit dem Einkommen „mitwächst“. Heuer hätten die österreichischen Diözesen aber darauf verzichtet, „das in vollem Ausmaß schlagend werden zu lassen, weil wir den Menschen in ihren wirtschaftlichen Nöten entgegenkommen wollen“.

In der Erzdiözese Wien passe man etwa die Berechnungsgrundlagen nur im Ausmaß von nicht einmal der halben Inflationsrate beziehungsweise Gehaltssteigerung an. Zudem werde auch der Mindestbeitrag von 32 Euro nicht erhöht.

„Jeden Euro dreimal umdrehen“

Weil die Gehälter und Pensionen inflationsbedingt 2023 deutlich stärker steigen, sinke damit im kommenden Jahr der Kirchenbeitrag gemessen am jeweiligen Einkommen, so Prüller: „Wir geben die Inflation also nicht einmal zur Hälfte an die Beitragszahler weiter, müssen aber selber natürlich unsere Kosten in voller Inflationshöhe tragen.“

Das sei nur durch ausgesprochen moderate Lohnabschlüsse bei den diözesanen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglich und dadurch, „dass wir bei den Sachkosten jeden Euro dreimal umdrehen“. Am Ende werde es sich 2023 aber wohl trotzdem nicht ganz ausgehen „und wir müssen voraussichtlich erstmals Reserven angreifen, um das Jahr zu stemmen“, so die Prognose des Diözesansprechers.