Religionsfreiheit

UNO warnt vor Zwangskonversionen in Pakistan

Die Vereinten Nationen (UNO) haben am Montag vor einem Anstieg an Verschleppungen und Zwangskonversionen in Pakistan gewarnt. Mädchen und Frauen religiöser Minderheiten würden durch Entführungen und Zwangsheirat dazu gezwungen, zum Islam zu konvertieren.

„Wir sind sehr besorgt, dass solche Heiraten und Konversionen unter großen Androhungen von Gewalt gegen die Frauen und Mädchen und ihre Familien stattfinden“, so die Organisation in einem Bericht von Montag, die die pakistanische Regierung zum „sofortigen Handeln“ auffordert.

Allein in der südlichen Provinz Sindh werden nach Angaben von Aktivisten vor Ort jährlich Hunderte Mädchen und Frauen – viele davon noch Teenager – Opfer dieser grausamen Praxis. Zwar sind Zwangskonversionen in Pakistan offiziell verboten, Sicherheitsbehörden registrieren diese Fälle laut UNO jedoch häufig gar nicht erst.

Gefälschte Dokumente

Entführer würden ihre Opfer dazu zwingen, Dokumente zu unterzeichnen, die fälschlicherweise bescheinigen, dass sie volljährig sind und die Heirat aus freiem Willen stattgefunden habe. „Diese Dokumente werden von der Polizei als Beweis dafür angeführt, dass kein Verbrechen stattgefunden hat“, so die UNO.

Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung in Pakistan sind muslimisch. Hindus und Christen bilden die größten religiösen Minderheiten in dem Land. Auch die muslimische Glaubensgemeinschaft Ahmadija ist in dem mehrheitlich sunnitischen Land von Diskriminierung betroffen.