Islam

Astronaut muss während Ramadans im All nicht fasten

Der emiratische Astronaut Sultan al-Nijadi muss während des muslimischen Fastenmonats Ramadan auf der Raumstation ISS nicht auf Essen und Trinken verzichten. Ende März beginnt für gläubige Musliminnen und Muslime weltweit der Ramadan.

„Ich werde als Reisender definiert. Wir können das Fasten brechen, vorgeschrieben ist es nicht“, sagte Al-Nijadi bei einer Pressekonferenz der US-Raumfahrtbehörde Nasa in Houston. Die Nahrungsaufnahme sei auch wichtig, um die Mission und andere Crewmitglieder nicht zu gefährden.

Der Ramadan sei grundsätzlich aber eine gute Gelegenheit, um zu fasten. „Es ist tatsächlich gesund“, sagte Al-Nijadi. Al-Nijadi soll Ende Februar zusammen mit dem Russen Andrej Fedjajew sowie den US-Amerikanern Stephen Bowen und Warren Hoburg zur ISS aufbrechen und voraussichtlich sechs Monate bleiben.

Ausnahme für Reisende, Kranke und andere

Der Fastenmonat ist eine der „fünf Säulen“ des Islams und damit eine religiöse Pflicht. Gläubige Muslime und Musliminnen weltweit verzichten während des Ramadans einen Monat lang vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Etwa vier Wochen lang darf tagsüber weder gegessen noch getrunken werden.

Iftar auf den Stufen der Royal Albert Hall, London
Reuters/Hannah McKay
Musliminnen und Muslime beim abendlichen Fastenbrechen, London, Ramadan 2022

Viele stehen deswegen auf, bevor die Sonne aufgeht. Mitten in der Nacht wird gefrühstückt, dann legt man sich noch einmal schlafen. An den Abenden treffen sich Musliminnen und Muslime zum Fastenbrechen (Iftar). Viele engagieren sich während dieser Zeit auch sozial. Vom Fasten sind Kinder, Schwangere, alte und schwer körperlich arbeitende Menschen aber ausgenommen. Auch kann das Fasten nachgeholt werden. Dasselbe gilt nach Auffassung der meisten Gelehrten auch für Gläubige auf längeren Reisen.