Reise

Papst Franziskus setzt Afrikareise im Südsudan fort

Nach drei Tagen in der Demokratischen Republik Kongo setzt Papst Franziskus am Freitag seine Afrikareise im Nachbarland Südsudan fort. In der noch jungen Republik mit etwa zehn Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern kommt es immer wieder zu Ausbrüchen von Gewalt.

Der Papst wird bei dem als „Pilgerreise des Friedens“ bezeichneten Besuch vom anglikanischen Primas Erzbischof Justin Welby und dem Moderator der presbyterianischen Kirche Schottlands, Iain Greenshields, begleitet.

Aus allen Landesteilen machten sich in den vergangenen Tagen Menschen auf den Weg in die Hauptstadt Juba, wo das Oberhaupt der katholischen Kirche gegen 14.00 Uhr (MEZ) landen soll. Im Anschluss stehen für den Papst Treffen mit Präsident Salva Kiir und anderen hohen Politikern auf dem Programm.

Messe als Höhepunkt

Höhepunkt des Besuchs wird eine Heilige Messe am John-Garang-Mausoleum am Sonntag sein. Am Samstag wird der Papst außerdem Binnenvertriebene in dem von langjähriger Gewalt zerrissenen Land treffen.

Papst Franziskus in der DR Kongo
APA/AP/Jerome Delay
Nach der DR Kongo reist Papst Franziskus weiter in den Südsudan

In der noch sehr jungen Geschichte des mehrheitlich christlichen Staates, das 2011 die Unabhängigkeit vom muslimisch dominierten Sudan erlangte, spielte Papst Franziskus bereits eine große Rolle: 2019 lud er Präsident Kiir und dessen verfeindeten Vizepräsidenten Riek Machar in den Vatikan ein, betete mit ihnen und flehte sie um ein Ende des Konflikts an.

Dann kniete er sich plötzlich vor den beiden und anderen Gästen aus dem Südsudan nieder und küsste ihnen die Füße. Im Anschluss daran rauften sich die Gegner tatsächlich zusammen.

Mindestens 20 Tote bei Zusammenstößen

Kurz vor der Ankunft von Papst Franziskus an diesem Freitag hält die Gewalt im Südsudan aber weiter an. Mindestens 20 Menschen kamen bei Zusammenstößen im Bundesstaat Zentral-Äquatoria südlich der Hauptstadt Juba ums Leben, wie der Informationsminister des Bundesstaats erklärte. Hintergrund für die Gewalt am Donnerstag soll eine Racheaktion von Viehhirten gewesen sein, die zuvor von unbekannten bewaffneten Gruppen überfallen worden waren.

Papst Franziskus soll am Freitag um 15.00 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MEZ) in Juba landen. Obwohl gleich mehrere politische Lager im Vorfeld erklärt hatten, der Besuch werde Frieden und Wandel für den Südsudan bringen, bleibt die Lage im Land sehr angespannt.

Anfang der Woche warnten die Botschaften der USA, Großbritanniens und Norwegens vor der Möglichkeit eines erneuten regionalen Konflikts im Bundesstaat Upper Nile. „Die südsudanesische Übergangsregierung und die politischen Akteure in Juba haben die Verantwortung, dies zu verhindern und friedliche und nachhaltige Lösungen zu finden“, hieß es in der gemeinsamen Erklärung.