Tu b’Schwat

Jüdisches Neujahr der Bäume: Tradition der Nachhaltigkeit

Ein offizieller Tag des Baums wird seit den 1950ern jährlich am 25. April begangen, bereits seit Jahrhunderten wird im jüdischen Glauben jedoch das Neujahrsfest der Bäume, „Tu b’Schwat“, gefeiert.

Der Tag soll den Menschen an die Gebundenheit an die Natur erinnern, heißt es in einer Aussendung der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien, die den Feiertag heuer mit einer Baumpflanzung in Wien-Leopoldstadt begangen hat.

„Der Schutz unseres Planeten und unseres Klimas leitet sich sowohl aus der Thora als auch aus dem Hausverstand ab“, erläuterte IKG-Präsident Oskar Deutsch am Mittwoch bei einem gemeinsamen Termin mit Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) den Nachhaltigkeitsaspekt.

Apfelbaum auf dem Spielplatz

Zusammen mit Kindern aus dem Hort wurde heuer ein Apfelbaum auf dem Spielplatz der Zwi-Perez-Chajes-Schule in die Erde gesetzt. Insgesamt wolle seine Gemeinde in Österreich einen entsprechenden Beitrag leisten, um die Klimakrise mit zu bewältigen, sagte Deutsch. „Dieser Anlass – das jüdische Neujahr der Bäume – zeigt, dass der Grundsatz des sorgsamen Umgangs mit unserer Umwelt schon lange in Traditionen und Ritualen verankert ist“, fügte Gewessler hinzu.

Der Baum an sich steht im Judentum für Zusammenhalt, die Verwurzelung mit dem Land Israel. Während die Zeremonie des Bäumepflanzens im Verlauf des vergangenen Jahrhunderts entstand ist, wird das Fest selbst seit Jahrhunderten begangen – heuer fand „Tu b’Schwat“ am 6. Februar beziehungsweise am 15. des Monats Schwat im jüdischen Kalender statt.

Der Gedanke der Nachhaltigkeit ist in der hebräischen Bibel Thora gleich mehrfach verankert: So lässt sich etwa aus dem fünften Buch das Verbot ableiten, Ressourcen jeglicher Art nicht unnötig oder ohne angemessene Begründung zu verschwenden bzw. zu verbrauchen, die bekannte Geschichte zur Arche Noah ruft hingegen zum Bewahren aller Tierarten auf.