Es gelte, „die Kultur der einheimischen Völker zu berücksichtigen“, erklärte Bischof Rodrigo Aguilar Martinez laut dem Portal Informador am Mittwoch (Ortszeit). Diese liturgischen Anpassungen zielten darauf ab, die Gemeinschaften zu vereinen. Laut Angaben des Bischofs gibt es bereits Gottesdienste mit indigenen Riten in den Gemeinden Tzeltal und Tzotzil. Dazu gehören Musik und Tanz, aber auch die aktive Teilnahme von Frauen an katholischen Messen. Das sei von Bischof und Gemeinde genehmigt.
Kardinal Felipe Arizmendi Esquivel, der das Vorhaben koordiniert, erklärte am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur EFE, dass der Vorschlag im April der Versammlung der mexikanischen Bischofskonferenz (CEM) vorgelegt und im Mai in Rom übergeben werden soll. „Jetzt wollen wir, dass Rom, der Apostolische Stuhl, sie für die Weltkirche genehmigt“, wird der Martinez zitiert.
Bibelübersetzung in indigene Sprachen
Die Diözese San Cristobal, das auch die frühere Konfliktregion Chiapas umfasst, gilt als Vorreiter in der interkulturellen Zusammenarbeit. Sie machte zuletzt mit der Bibelübersetzung in vier indigene Sprachen – Tzeltal, Tzotzil, Chol und Tojolabal – von sich reden.
Der Vorschlag zur Integration indigener Riten in katholische Gottesdienste ist der zweite seiner Art. Der erste wurde nach Angaben von Informador in der Republik Zaire, in Afrika, gemacht.