Ukraine-Krieg

Papst ruft zum Schutz von Klöstern in der Ukraine auf

Angesichts des Krieges hat sich Papst Franziskus besorgt über das Schicksal von Ordensniederlassungen in der Ukraine geäußert. Bei der wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz sagte der Papst am Mittwoch, er denke an ein Kloster in Kiew.

Die Kriegsparteien rief er auf, die Orte des religiösen Lebens zu respektieren. Ordensleute, die ihr Leben dem Gebet widmeten, seien eine Stütze für das Volk Gottes, ganz gleich welcher Konfession sie angehörten.

Auf welche Ordensniederlassung sich der Papst in seinem Appell bezog, war zunächst unklar. Er sprach von einem Schwesternkonvent. In der Ukraine wächst seit Monaten der Druck der Behörden gegen orthodoxe Ordensmänner und Ordensfrauen, die mit dem Moskauer Patriarchat verbunden sind, beziehungsweise es bis zum russischen Angriff auf die Ukraine waren.

Mönche wollen Höhlenkloster nicht verlassen

Manche von ihnen werden verdächtigt, mit Russland zu kollaborieren. Zuletzt forderte die ukrainische Regierung sie auf, das berühmte Höhlenkloster in Kiew zu verlassen. Dutzende orthodoxe Mönche widersetzen sich dieser Anweisung.

Heiliger Stuhl für Vermittlung bereit

Der Heilige Stuhl ist nach den Worten des Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, weiter bereit, zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation zu vermitteln. Papst Franziskus und seine engsten Mitarbeiter hätten wiederholt versichert, dass er dazu bereit sei, „sofern dies beide Seiten ernsthaft wünschen und sie bereit dazu sind, sich für einen gerechten und dauerhaften Frieden einzusetzen“, sagte Eterovic laut Kathpress in Berlin.

Der Frieden in der Welt habe Priorität für die katholische Kirche, sagte der Erzbischof bei einem Empfang der Nuntiatur aus Anlass des zehnten Jahrestages des Beginns des Pontifikates von Papst Franziskus. Viele Beispiele zeigten, dass der Heilige Stuhl bereit sei, seine Dienste in Konflikten zwischen Staaten oder innerhalb eines Landes anzubieten. „Das gilt auch angesichts der Tragödie des Krieges in der Ukraine“, sagte er.

„Dritter Weltkrieg in Teilen“

Angesichts von überwiegend regionalen Ausbrüchen von Gewalt und Krieg habe Papst Franziskus zu Beginn seines Pontifikates voller Sorge vom Dritten Weltkrieg in Teilen gesprochen. Im Laufe der Jahre sei diese Bezeichnung mehr und mehr aktuell, „besonders mit dem 24. Februar 2022, als die Russische Föderation die Ukraine überfallen hat und nicht nur das internationale Recht in die Krise stürzte“.

Als Beispiel der diplomatischen Bemühungen des Heiligen Stuhls nannte Eterovic die Vermittlungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Kuba, um die unterbrochenen Beziehungen dieser beiden Staaten zu normalisieren. Ebenso habe der Heilige Stuhl bei der Vermittlung in unterschiedlichen Ländern eine Rolle gespielt, etwa bei den Friedensprozessen in Kolumbien und Mosambik. Besonderes Augenmerk lege der Heilige Stuhl auf die Suche nach Frieden in der Republik Südsudan.

Um Kriegs- und Gewaltsituationen beenden zu helfen, verkünde Papst Franziskus unaufhörlich das Evangelium des Friedens, sagte der Nuntius. Dabei zitierte er aus dem „programmatischen Dokument“ Evangelii gaudium: Die Kirche verkünde „das Evangelium vom Frieden“ und sei für die Zusammenarbeit mit allen nationalen und internationalen Autoritäten offen, „um für dieses so große universale Gut Sorge zu tragen“. Eterovic ermunterte jeden dazu, „sich nach seinen Möglichkeiten und gemäß der je eigenen Verantwortung für die Förderung des Friedens auf allen Ebenen“ einzusetzen.