Dürrer Boden mit Blick auf Wasser und Fischer, die durch das Wasser steuern
Reuters/Ricardo Moraes
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Weltwassertag

Papst: Wasser bewahren für kommende Generationen

Papst Franziskus hat vor dem Beginn der UNO-Wasserkonferenz zu mehr Sorge für die weltweiten Wasserreserven aufgerufen. „Wasser kann nicht einfach ein Gegenstand sein, den man verschwendet oder mit dem man spekuliert“, so Franziskus am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz.

„Es ist wichtig, es zu bewahren, vor allem für die kommenden Generationen.“ Er bete für einen guten Ausgang der UNO-Wasserkonferenz in New York, die am Mittwochmorgen (Ortszeit) beginnt. Die Versammlung müsse den Menschen zugute kommen, die darunter litten, dass es zu wenig Wasser gebe.

Gleich zum Auftakt der Konferenz in New York war am Mittwochmorgen der UNO-Weltwasserbericht veröffentlicht worden. Um das Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung zu sichern, brauche es mehr Partnerschaften, so eine der zentralen Botschaften des von der Unesco im Auftrag der Vereinten Nationen erstellten Reports. Das betreffe sowohl die kommunale Ebene zwischen Landwirtschaft und Wasserversorgern als auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Staaten.

Milliarden Menschen keinen Zugang zu Wasser

Derzeit haben laut UNO zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherer Trinkwasserversorgung und 3,6 Milliarden keinen Zugang zu einer sicheren Abwasserentsorgung. Zudem würden in den kommenden Jahren immer mehr Menschen von Wasserknappheit betroffen sein, auch dort, wo es die Ressource heute noch im Überfluss gebe.

Das liegt dem Bericht zufolge unter anderem an einer weltweit wachsenden Bevölkerungszahl und einem jährlich steigenden Bedarf an Wasser um ein Prozent. Hinzu kämen Probleme bei der Wasserqualität. In Ländern mit niedrigen Einkommen werde sie oft durch unzureichende Abwasseraufbereitung beeinträchtigt. In Industriestaaten stelle hingegen die Belastung des Grundwassers durch die Landwirtschaft ein ernstes Problem dar.

Zugang zu Wasser als Menschenrecht

Der Zugang zu sicherem Wasser und sanitären Dienstleistungen ist ein Menschenrecht und gehört zu den in der Agenda 2030 festgelegten 17 UNO-Zielen für nachhaltige Entwicklung. Daran erinnert der Weltwassertag am 22. März und auch die Weltwasserkonferenz, die erstmals seit 1977 von den Vereinten Nationen organisiert wird. Auf dem Gipfel solle festgelegt werden, wie die Ziele der Agenda schneller umgesetzt werden können.

Besonders von Wassermangel betroffen ist Ostafrika, wo laut der Hilfsorganisation Oxfam jeder fünfte Mensch nicht an ausreichend sauberes Wasser kommt. 33,5 Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia und Somalia seien davon betroffen, hieß es. Die derzeitige, noch immer anhaltende Dürreperiode mit bereits fünf ausgefallenen Regenzeiten sei die bislang längste seit Beginn der Aufzeichnungen. Als Folge seien die Wasserpreise in einigen Teilen der am meisten betroffenen Länder um das Vierfache gestiegen.

Für viele sei sauberes Wasser daher nicht nur schwer erreichbar, sondern auch finanziell unerschwinglich, erklärte Oxfam. In Folge der Dürre seien bereits mehr als 13 Millionen Tiere verendet, tausende Hektar Ernten verdorrt und 1,75 Millionen Menschen auf der Suche nach Wasser und Nahrung aus ihrer Heimat vertrieben worden.