Menschenrechte

Vatikan in Sorge über Rassismus gegenüber Flüchtlingen

Migranten und Flüchtlinge werden häufig Opfer von Rassismus oder rassistischen Vorurteilen: Darauf wies der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in New York, Gabriele Caccia, am Dienstag hin.

Viele Menschen weltweit hofften, durch Flucht vor Krieg, Verfolgung und Naturkatastrophen neue Chancen für sich und ihre Familien zu finden. Von einer Haltung der Abwehr und Angst ihnen gegenüber müsse man abkommen, forderte der Erzbischof bei einer Gedenkveranstaltung der UNO-Generalversammlung zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung.

Alle seien aufgerufen, besonders gegenüber Migranten und Flüchtlingen jene Haltung einzuüben, „die auf einer Kultur der Begegnung beruht“, so Erzbischof Caccia weiter. Es handle sich dabei um die „einzige Kultur, die in der Lage ist, eine bessere, gerechtere und brüderlichere Welt aufzubauen“. Gelingen könne dieser Prozess durch die Anerkennung, dass jeder Mensch einen „besonderen Reichtum“ besitze, indem er eine einzigartige Perspektive sowie einen unschätzbaren Beitrag für die Gesellschaft einbringe.

Caccia: Rassismus: „Virus, der schnell mutiert“

Rassismus und Rassendiskriminierung wurde von Caccia klar verurteilt. Es handle sich dabei um ein oft verstecktes, ständig lauerndes „Virus, das schnell mutiert“. Rassismus sei eine „Krise in den menschlichen Beziehungen“, beruhend auf dem „verzerrten Glauben, dass eine Person einer anderen überlegen ist“. Dies stehe in einem krassen Gegensatz zu dem Grundprinzip der Freiheit und Gleichheit aller Menschen an Würde und Rechten.

Neben dem offenen Rassismus, der häufig erkannt und von Gesetzen verurteilt werde, gebe es auf tieferer Ebene jedoch auch die mitunter weniger offensichtlichen rassistischen Vorurteile, sagte Caccia. Sichtbar würden sie in „Ungleichheiten, die gefördert und genutzt werden, manchmal sogar auf institutioneller Ebene, um bestimmte Menschen allein aufgrund ihrer Rasse zu benachteiligen und zu schädigen“.