Wie die evangelisch-lutherische Landeskirche am Donnerstag mitteilte, stößt die Aktion auf großes Interesse: Obwohl gar keine Anmeldung nötig war, hatten sich 130 Paare bereits im Vorfeld angekündigt. Kommen darf, wer möchte. „Der Segen Gottes ist an keine Vorbedingung geknüpft“, betonten die Verantwortlichen.
Unabhängig davon, ob das Paar bereits standesamtlich verheiratet ist, welche sexuelle Identität die Beteiligten haben oder ob sie gar nicht der Kirche angehören, wird der Segen nach einem Kennenlerngespräch mit der Pfarrkraft zugesprochen. „Stressfrei und ohne Tamtam“, wie es in der Einladung heißt. Dabei sei die Kirche festlich geschmückt, während der etwa 20-minütigen Feier ertöne Orgelmusik, und auch für den Sektempfang sei gesorgt.
Trotzdem Standesamt nötig
Insgesamt 50 Pfarrerinnen und Pfarrer stehen teils bis spät in den Abend hinein bereit, um diesen für die Kirche neuen Weg zu beschreiten; Vorläufer war eine ähnliche Aktion zweier Kirchengemeinden in Oberbayern am Valentinstag. Die Segensfeier ersetzt allerdings nicht die standesamtliche Eheschließung. Wer die kirchliche Trauung in den Kirchenbüchern stehen haben will, kann die standesamtliche Urkunde aber nachreichen. Dann muss jedoch auch einer der Eheleute evangelisch sein.
Im vergangenen Jahr hatte es auch andernsorts ähnliche Aktionen gegeben. In Berlin gab es ein „Pop-up-Hochzeitsfestival“, auch in Schleswig-Holstein konnten Paare sich spontan kirchlich trauen lassen. Vergleiche mit den Wedding Chapels in Las Vegas zieht man fast automatisch.
Österreich: Standesamt Vorbedingung
In Österreich gibt es solche spontanen Hochzeiten nicht, weil eine standesamtliche Eheschließung Vorbedingung für eine kirchliche Trauung ist, heißt es auf religion.ORF.at-Anfrage aus der Pressestelle der evangelischen Kirchen A.B. und H.B.