Deutschland

Christian Kopp neuer evangelischer Landesbischof in Bayern

Die evangelische Kirche in Bayern hat im zweiten Anlauf einen Nachfolger für ihren scheidenden Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm gefunden. Eine Synode hat am Donnerstag mit 56 Stimmen den Münchner Regionalbischof Christian Kopp gewählt.

Der 58-Jährige Regionalbischof vereinte bei der Abstimmung am Donnerstag in München 56 Stimmen der 102 anwesenden Synodalen auf sich: „Ich nehme die Wahl mit Freuden an und bedanke mich sehr, sehr herzlich“, sagte Kopp unmittelbar nach Bekanntwerden des Ergebnisses.

Der Entscheidung für Kopp war ein Wahlkrimi vorausgegangen. Am Montag hatten sich ursprünglich vier Bewerber, zwei Männer und zwei Frauen, zur Wahl gestellt. Kopp und die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski landeten am ersten Wahltag nach sechs Wahlgängen am Ende gleichauf, weshalb die Synode nochmals wählen musste.

Kopp: „Wieder zusammenfinden“

Am Donnerstag stellten sich Kopp und Lubomierski erneut zur Wahl. Zuvor hatte die Synode den Antrag des Wahlvorbereitungsausschusses abgelehnt, das Wahlverfahren neu aufzurollen. Lubomierski erzielte daraufhin im siebten Wahlgang 43 Stimmen, bei 3 Enthaltungen.

„Wir haben alle miteinander anstrengende Tage hinter uns. Diese anstrengenden Tage hinterlassen Spuren“, schilderte Kopp in seiner Dankesrede. „Jetzt geht es darum, dass wir wieder zusammenfinden.“ Kopp übernimmt nun im Herbst das Amt des Landesbischofs von Bedford-Strohm. Der 63-Jährige stand seit 2011 an der Spitze der bayerischen Landeskirche und war in dieser Phase auch von 2014 an sieben Jahre lang Ratsvorsitzender der evangelischen Kirche in Deutschland.

Münchner Kardinal gratuliert

Der katholische Münchner Kardinal Reinhard Marx gratulierte Kopp. Er freue sich, dass mit der Wahl des bisherigen Regionalbischofs des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises München und Oberbayern ein vertrauter ökumenischer Weggefährte dieses wichtige Amt antrete, erklärte er.

Er sei sich sicher, dass auch mit Kopp die in Bayern durch vielfältige Kontakte auf allen Ebenen kirchlichen Lebens gepflegte ökumenische Zusammenarbeit gut fortgeführt und weiterentwickelt werden könne. Ökumene sei jedoch „kein Selbstläufer“. Es brauche dafür Aufmerksamkeit, Lernbereitschaft und persönliches Engagement.