Ordensspitäler

Barmherzige Brüder: Mehr Verständnis für autistische Kinder

Die Barmherzigen Brüder in Linz plädieren in einer Aussendung anlässlich des Weltautismustages am 2. April für mehr Verständnis für autistische Kinder und deren Familien.

In der Aussendung wird auf die vielfältigen Formen von Autismus hingewiesen und auf eine Änderung des Bildes von Autisten und Autistinnen in der Gesellschaft bzw. das Ablegen von Vorurteilen gedrängt. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz hat sich u.a. auf Autismusfrühintervention spezialisiert.

„Autismus ist nicht heilbar, aber behandelbar. Vor allem in den ersten Lebensjahren“, so Daniel Holzinger, Leiter des Autismuskompetenzzentrums im Krankenhaus. Wichtig sei die frühe Erkennung von Autismus. Es gelte, Beobachtungen und Sorgen von Eltern zum Kommunikationsverhalten ihrer Kinder ernst zu nehmen, ebenso die Beobachtungen von Kindergartenpädagoginnen und Kindergartenpädagogen.

Neues Therapiekonzept

Insbesondere bei frühem Beginn der Autismustherapie gelinge es, dass Kinder Freude am gemeinsamen Spiel und der Kommunikation mit einem Gegenüber entwickeln, die verkümmerten sozialen „Antennen“ würden ausgefahren.

Ein neues Therapiekonzept ziele zudem darauf ab, Eltern in der Interaktion mit ihren Kindern anzuleiten und ihnen zu helfen, ihr Kind besser zu verstehen. Falls erforderlich, folgen dann Therapien, die stärker an einer direkten Förderung des Kindes ansetzen.

„Enormes Potenzial“

Für die Gesellschaft biete Autismus zudem „ein enormes Potenzial an Weiterentwicklung“, hielten die Barmherzigen Brüder in ihrer Aussendung fest: „Diese besonderen Menschen durchbrechen ein längst überholtes Schubladen-Denken und lassen uns gesellschaftliche Normen hinterfragen. Was ist normal, was darf man, was ist natürlich, was ist Instinkt und wann haben wir ihn aufgrund von Erziehung, Etikette und Zwang aufgegeben? Antworten darauf finden wir in der Akzeptanz des Anders-Seins und der Offenheit gegenüber Bedürfnissen unserer Mitmenschen.“