Blick aus der Ferne auf das Stift Zwettl
Studio Kerschbaum
Studio Kerschbaum

Klöster und Stifte starten in Kultursaison

Einige der österreichischen Stifte und Klöster öffnen dieser Tage wieder ihre Museen. Geboten werden unter anderem Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Bibliotheken, Schatzkammern, und eine barocke Orgel.

Das Museum Stift Admont feiert heuer beispielsweise sein 20-Jahr-Jubiläum. 2003 wurde das Museum nach fünfjähriger Bauzeit eröffnet; mit dem Ziel, „die benediktinische Geisteshaltung näherzubringen, wichtiges Kulturgut zu erhalten, die Brücken zur Religion zu bauen und alles für eine breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, wie es in einer Aussendung hieß. Diese Ziele hätten auch heute noch Gültigkeit. Das Museum startete am 1. April in die neue Saison.

Das Museum ist integriert in die Klosteranlage des Benediktinerstifts und beinhaltet Kunst aus dem Mittelalter, aus der Gegenwart, ein naturhistorisches Museum und die laut eigenen Angaben „weltgrößte“ Klosterbibliothek. Allein die Sammlung Gegenwartskunst zählt heute mehr als 1.000 Werke verschiedener Genres österreichischer Kunst der Nachkriegsgenerationen. Zudem verleiht laut Aussendung die Spezialsammlung „Jenseits des Sehens – Kunst verbindet Blinde und Sehende“ der Sammlung ihr spezifisches Profil.

Stift Admont
Stift Admont/Thomas Sattler
Stift Admont

„Brücken von der Gotik in die Moderne“

Ein weiteres Highlight sei das neue Gotik-Museum im Osttrakt mit zwei Ausstellungen. Die Themenfelder zu Friedrich III. und Maximilian I. würden demnach mit über 200 Leihgaben nach strengsten musealen Kriterien präsentiert. Im Jubiläumsjahr 2024 (950 Jahre Stift Admont) werde sich auch das Museum maßgeblich einbringen, wenn es gelte, „Brücken von der Gotik in die Moderne“, von der Bildung zur Kunst, vor allem aber von der Religion zum Leben zu bauen). (Infos: www.stiftadmont.at)

Sonderausstellung im Stift Zwettl

Am 1. April öffnete auch das niederösterreichische Zisterzienserstift Zwettl wieder seine Pforten für Kulturinteressierte. Bei den täglichen Führungen um 11.00, 14.00 und 15.00 Uhr stehen die Schatzkammer, die barocke Stiftskirche und auch die Bibliothek im Mittelpunkt, wie es in einer Aussendung heißt.

In Inneren der Stiftskirche dominieren der mächtige Hochaltar, 16 Seitenaltäre, das Chorgestühl mit kunstvollen Holzeinlegearbeiten und die bekannte barocke Egedacher-Orgel. Der romanisch-gotische Kreuzgang sei der einzig vollständig erhaltene außerhalb Frankreichs, so das Stift.

Die Egedacher Orgel im Stift Zwettl
Dieter Schewig
Die barocke Egedacher-Orgel im Stift Zwettel

Abtstab von 1520 zu sehen

In der Schatzkammer erwartet die Besucher eine moderne Präsentation mittelalterlicher Stücke, die vorwiegend bei kirchlichen Anlässen verwendet wurden. So sind etwa eine Elfenbeinmadonna, das Zwettler Kreuz und der älteste Abtstab des Klosters aus dem Jahr 1250 ausgestellt.

In den Jahren 1730 bis 1732 wurde im Stift Zwettl eine neue, barocke Bibliothek gebaut. Als Baumeister wurde Joseph Munggenast bestellt, die Deckengemälde sind von Paul Troger, einem der bedeutendsten Barockmaler. Der zweigeschossige Raum beherbergt etwa 28.000 Bücher, vorwiegend aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.

Erforschung der Klosterlandschaft

Ab 1. Mai wird im Rahmen der Bibliotheksführung die Sonderausstellung „Cisterscapes – die Zwettler Klosterlandschaft als europäisches Kulturerbe“ gezeigt. Bei diesem Projekt arbeiten 17 Zisterzienserklöster in sechs europäischen Ländern partnerschaftlich zusammen und erforschen die Klosterlandschaft. Eine kleine Kabinettsausstellung zeigt, wie das Stift Zwettl mit seinen Wirtschaftshöfen die Kulturlandschaft bis heute prägt.

Blühende Marillenbäume vor dem Stift Göttweig
APA/Hans Punz
Das Stift Göttweig lädt zu einer Wein-Sonderausstellung

Wein-Sonderausstellung im Stift Göttweig

Das Museum im Kaisertrakt des Benediktinerstiftes Göttweig lockt heuer mit der Sonderausstellung „Saftige Trauben – Spritziger Wein. Göttweig und seine Weinwirtschaft“. Die Ausstellung ist bereits seit 25. März zu sehen. Abt Columban Luser erinnerte bei der feierlichen Eröffnung der Ausstellung an die Bedeutung des Weinbaues für Stift und Region und gab auch Einblicke in die Regel des Hl. Benedikt, der auch über den Wein schrieb.

Musikalisch wurde der Festakt vom Obertonensemble Aionigma umrahmt, das einen kleinen Vorgeschmack auf das in Göttweig stattfindende Benefizkonzert am 12. Mai gab. Ein weiteres Highlight zur Saisoneröffnung im niederösterreichischen Benediktinerstift ist der 10. Göttweiger Ostermarkt.