Pilger auf dem Jakobsweg
APA/AFP/Miguel Riopa
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Saisonstart

Pilgern: Von „Extrempilgern“ bis Laufexerzitien

Mit Frühlingsbeginn startet auch die neue Pilgersaison. Die Angebote, die Pilgerbegeisterten allen Alters geboten werden, reichen heuer von einem sportlich betonten „Extrempilgern“ über einen Ausbildungslehrgang für Pilgerbegleitung bis hin zu Laufexerzitien und dem Austausch unter Gleichgesinnten im „Pilgercafe“.

Relativ spät feiert Österreichs bedeutendste Pilgerstätte, die Basilika Mariazell, rund um Maibeginn die Eröffnung des Wallfahrtsjahres. Einen Pilgertreff für die Vorbereitung auf den Jakobsweg (20. April) und ein Pilgercafe (21. April) organisiert das „Quo vadis?“-Zentrum am Wiener Stephansplatz. Außerdem kann man sich dort Pilgerpässe für den Jakobsweg bestellen und abholen.

Am 27. April findet zudem eine Pilgermesse mit Pilgersegen und anschließender „Pilger-DANKstelle“ in der Salvatorianerkirche St. Michael, gegenüber der Wiener Hofburg, statt. Das Wiener Zentrum Johannes Paul II. lädt sportbegeisterte junge Erwachsene zum „Mariazell Oneway“, bei dem vom Nachmittag des 5. Mai bis zum Folgetag von Stift Heiligenkreuz nach Mariazell zu Fuß gegangen wird. Ziel ist es, „scheinbar Unmögliches“ zu schaffen – „100 Kilometer und 2.500 Höhenmeter in 24 Stunden“ – und ungenutztes Potenzial zum Vorschein zu bringen, sagen die Veranstalter.

Pilgerinnen und Pilger planschen in einem Fluss auf dem Jakobsweg
APA/AFP/Miguel Riopa

Extrempilgern mit Shuttledienst-Variante

Das Extrempilgern endet mit einer Messe in der Basilika Mariazell, wobei auch eine Shuttledienst-Variante angeboten wird. Bei dem 100-Kilometer-Marsch handle es sich jedoch nicht um ein individuelles Rennen, wird auf der Aktionshomepage hervorgehoben.

Dass Meditation nicht unbedingt auf einem Meditationshocker geschehen, sondern genauso im Gehen oder Joggen möglich ist, beweisen die Laufexerzitien des Jugend- und Bildungshauses St. Arbogast der Diözese Feldkirch (18.- 21. Mai). Der Austausch beim Gehen über Gott und die Welt steht indes im Zentrum der Pilgertage der Diözese Gurk-Klagenfurt, die unter dem Motto „Gemeinsam ins GEH.rede kommen“ stehen. Die diözesane Tourismusseelsorge veranstaltet eine solche „GEH.rede“ am 28. April im Lavanttal sowie am 26. Mai im Hörfeldmoor.

Ausbildung für Pilgerbegleitung

Einen zertifizierten Ausbildungslehrgang für Pilgerbegleitung nach christlich-spirituellen Grundlagen startet in der Diözese Linz am 20. April. Der Lehrgang biete neben theologischen Grundlagen methodische Anregungen für Sinneswahrnehmung und Kirchenraumpädagogik sowie Impulse für eine Projektplanung für eine Pilgerwanderung, heißt es vonseiten der Veranstalter, darunter das Katholische Bildungswerk Oberösterreich.

Angehörige des Österreichischen Bundesheers, aber auch alle anderen Gläubigen, können sich zur 63. Internationalen Soldatenwallfahrt nach Lourdes anmelden, die vom 11. bis 15. Mai stattfindet. Das Thema des jährlichen Großtreffens lautet heuer „Lasst uns hier eine Kirche bauen“. Zu der Wallfahrt, die seit den 1950er-Jahren mit österreichischer Beteiligung stattfindet, werden auch in diesem Jahr wieder tausende Armeeangehörige aus über 30 Nationen in dem südfranzösischen Marienwallfahrtsort erwartet.

Termine und Infos im Internet

Lust auf das „Beten mit den Füßen“ will auch der Onlinepilgerkalender der katholischen Kirche in Österreich machen. Hier finden sich Termine für Fußwallfahrten im In- und benachbarten Ausland sowie Artikel und Informationen rund um das Pilgern.

Die Website Pilgerwege.at gibt indes einen Überblick über die zahlreichen Pilgerwege, von den vielen verschiedenen Jakobswegen, so etwa über die „Hemmapilgerwege“, den Wolfgangweg und zahlreiche andere, auch grenzüberschreitende Pilgerwege. Insgesamt umfassen die österreichischen Pilgerwege eine Gesamtlänge von mehr als 3.500 Kilometer.