Bischöfe aus Afrika
APA/AFP/Andreas Solaro
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Gipfeltreffen

G-7: Afrikanische Bischöfe für Schuldenerlass

Katholische Bischöfe in Afrika appellieren an die Staats- und Regierungschefs der G-7-Staaten, beim am Freitag beginnenden Gipfeltreffen über Wege zur Unterstützung der mit Armut kämpfenden afrikanischen Länder zu beraten – unter anderem über einen Schuldenerlass.

Die Bischöfe sind im humanitären und entwicklungspolitischen Bereich der Kirche in Afrika tätig. Es solle auch die Möglichkeit eines Erlasses von Schulden zur Sprache kommen, die die Bischöfe als „unbezahlbar“ bezeichnen, berichtete Vatican News am Donnerstag.

Die katholischen Bischöfe, die 23 afrikanische Länder vertreten, haben in ihrer Erklärung im Vorfeld Treffens die Teilnehmer aufgefordert, Maßnahmen gegen die Schuldenkrise, zur Reform der Entwicklungsbanken und zur Hilfe für den „von mehreren Krisen betroffenen“ Kontinent zu ergreifen.

Armut nach CoV-Pandemie gestiegen

„Wir, die katholischen Bischöfe aus Afrika, die für die Caritas und die Pastoralmission für die Armen verantwortlich sind, schreiben Ihnen, den Führern der G-7-Staaten, um Maßnahmen zur Unterstützung Afrikas zu erbitten, das in den letzten Jahren von mehreren Krisen schwer getroffen wurde“, schreiben die katholischen Bischöfe.

Die Bischöfe bringen zudem ihre tiefe Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass die Armut in Afrika nach der COVID-19-Pandemie weiter zugenommen habe und immer mehr Menschen auf dem Kontinent in Ernährungsunsicherheit gerieten. Das hohe Maß an Ernährungsunsicherheit, so die Bischöfe weiter, verschärfe die Spannungen und die Unsicherheit in den afrikanischen Ländern.

300 Millionen Menschen von Hunger bedroht

„Im vergangenen Jahr waren mehr als 300 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen, was die Ursachen für Konflikte und soziale Spannungen in vielen afrikanischen Ländern verschärft und die Regierungsführung noch instabiler macht“, so die Bischöfe.

Sie bekräftigen die Botschaft von Papst Franziskus, der die Notwendigkeit wirksamer und verlässlicher Verfahren zur Begleichung unbezahlbarer Schulden mehrfach betont hatte. Nach Ansicht der Bischöfe erfordern wirksame und verlässliche Verfahren zur Verringerung unbezahlbarer Schulden, dass der Schuldenerlass mit den Erfordernissen der menschlichen Entwicklung verknüpft werde, dass alle Gläubiger einbezogen würden, dass ein automatischer Schuldenstopp gewährleistet und dass der Schuldenerlass allen bedürftigen Ländern zugänglich gemacht werde.

60 Prozent Schulden bei privaten Gläubigern

Angesichts der Tatsache, dass mehr als 60 Prozent der Schulden privaten Gläubigern geschuldet seien, halten die Bischöfe fest, dass diese nicht ohne deren Beteiligung abgebaut werden könnten. Sie stellen weiter fest, dass ohne neue Quellen erschwinglicher Entwicklungsfinanzierung und angesichts der immensen sozialen und ökologischen Herausforderungen, vor denen die afrikanischen Länder stehen, die Gefahr eines Rückfalls in die Schuldenfalle bestehe.