Lange Nacht der Kirchen, Diözese Linz
Diözese Linz/Tom Mesic
Diözese Linz/Tom Mesic
Veranstaltung

App geleitet durch Lange Nacht der Kirchen

Welche Kirchen bei der Langen Nacht der Kirchen am Freitag mitmachen und was dort geboten wird, das erfahren Interessierte über die für die „Lange Nacht“ aktualisierte Kirchen-App Glauben.Leben.

Die App bietet eine übersichtliche Darstellung aller rund 3.000 Veranstaltungen an den mehr als 700 Standorten in Österreich und Südtirol samt ausführlichen Informationen zu den jeweiligen Kirchen, verschiedenen Such- und Filtermöglichkeiten und einer Navigationsfunktion. Die neueste Version der App ist über die gängigen App-Stores sowie über die Website Glaubenleben.at kostenlos herunterzuladen.

„Unser Ziel ist es, den Tausenden Usern der App aus aktuellem Anlass einen digitalen Begleiter durch die ‚Lange Nacht‘ in die Hand zu geben“, sagt der Leiter des für die App verantwortlichen Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz, Paul Wuthe.

Gottesdienstkalender und „Beten“-Funktion

Neben der „Lange Nacht“-Funktion bietet die App außerdem ein informatives „Liturgisches Kalenderblatt“, Informationen zu den jeweiligen Namenstagen bzw. Heiligen des Tages, einen österreichweiten Gottesdienstkalender und eine „Beten“-Funktion. Ab 17.50 Uhr läuten die teilnehmenden Kirchen die „Lange Nacht“ ein.

Der Beginn des Programms, das in manchen Kirchen bis weit nach Mitternacht andauern wird, ist 18.00 Uhr. Die Besucherinnen und Besucher können dabei von Musik der verschiedensten Stilrichtungen, Diskussionen und Talks über Gott und die Welt sowie Meditationen und Gebete erleben.

Oberkirchenrätin: Neue Türen gehen auf

Für den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRKÖ) betonte die evangelische Oberkirchenrätin Ingrid Bachler die Bedeutung der Langen Nacht. Überall würden neue Grenzen entstehen, in den Kirchen würden hingegen die Türen aufgemacht, so Bachler. Außerdem verwies sie auf den inneren Zusammenhang des anstehenden Pfingstfestes (28. Mai) und der Langen Nacht wenige Tage später.

Die ökumenische Dimension der Langen Nacht hob auch der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic) hervor. „Keine Kirche kann für sich den Anspruch erheben, die ganze Wahrheit zu besitzen“, so der Vertreter der Serbisch-Orthodoxe Kirche von Österreich-Schweiz-Italien.

Vortrag über Klimaaktivismus

Allein in Wien finden knapp 1.000 Veranstaltungen statt. Ein inhaltlicher Höhepunkt ist dabei in der Jesuitenkirche ein Vortrag zum Thema „Klimakatastrophe: Bocken und Blocken als letzte Chance?“ (19.30 Uhr). Alt unterstützt etwa die Straßenblockaden der „Letzten Generation“ und ließ sich selbst schon bei Akten des zivilen Ungehorsams abtransportieren.

Weitere Programmpunkte sind etwa in der Wiener Deutschordenskirche Themen wie die Glaubwürdigkeit von Journalismus und Medien bzw. der Wissenschaft. In der Pfarre Hinterbrühl berichtet die Gründerin der „Vinzirast“, Cecily Corti, über ihr Engagement – mehr dazu in wien.ORF.at.

Ausstellung „Kreuzweg. Der Preis der Wahl“ des bulgarischen Künstlers und Ikonenmalers Dian Kostov in der Wiener Votivkirche
Violeta Keremidchieva
Die Ausstellung „Kreuzweg. Der Preis der Wahl“ in der Wiener Votivkirche

Die Ausstellung „Kreuzweg. Der Preis der Wahl“ des bulgarischen Künstlers und Ikonenmalers Dian Kostov in der Votivkirche am Rooseveltplatz wurde verlängert. Die rund 70 ausgestellten Ikonen, Fresken und Plakate sind nun auch in der Langen Nacht der Kirchen und noch bis Sonntag zu sehen.

Viele Kirchen in Steiermark geöffnet

Nach dreijähriger Coronavirus-Pause findet die Lange Nacht der Kirchen heuer auch wieder in der Diözese Graz-Seckau statt. „Von 18.00 bis 24.00 Uhr werden in der Steiermark rund 100 Kirchen, Klöster und Institutionen geöffnet sein und in mehr als 350 Programmpunkten zeigen, wie abwechslungsreich, überraschend und unerwartet Kirche sein kann“, teilten die Organisatoren am Montag bei einer Pressekonferenz in Graz mit.

In der Steiermark beteiligen sich demnach heuer neben der katholischen Kirche auch die evangelische, die koptisch orthodoxe und altkatholische Kirche sowie die Baptistengemeinde Graz an dem ökumenischen Großevent am 2. Juni.

Sonst Versperrtes zugänglich

Das Angebot unter dem Motto „Denn auf den Tag folgt die Nacht, doch über die Weisheit siegt keine Schlechtigkeit“, sei vielfältig, so die Programmkoordinatorin für die „Lange Nacht“ in der Steiermark, Constanze Grininger-Ofner. Auf dem Programm stehen Konzerte von klassischer Musik bis Beatboxen, eine Stofftiersegnung, Lesungen, Turmführungen, Vorträge, Workshops, Wanderungen und Radtouren. „Viele Kirchen und Orte werden zugänglich sein, die normalerweise versperrt sind“, so Grininger-Ofner.

Rock, Märchen und Ökumenebus in Salzburg

Auch die Erzdiözese Salzburg präsentierte ein reichhaltiges Programm für die Lange Nacht. Die Palette reiche von Lichtinstallationen in Kirchen über einen Märchenerzähler in den Katakomben von St. Peter und Musik von Nino aus Wien in der Kirche St. Andrä sowie „Wortakrobaten“ in der Kollegienkirche hin zum Sommernachtstheater im Mirabellgarten.

„Den Kirchenraum rocken“ werden in der Pfarrkirche St. Andrä außer dem Nino aus Wien auch die österreichische Soul- und Popsängerin Maddy Rose, das Salzburger Duo Loveboat und die Band Coperniquo, so die Veranstalter. „Als Rockband, die sonst eher draufhaut, an einem Ort der Stille spielen zu dürfen, ist spannend“, freute sich Michael Mörthe, Leadsänger von Coperniquo.

Ökumenisches in Tirol

Vertreter der beteiligten Kirchen in Tirol habe am Donnerstag das Programm der Langen Nacht der Kirchen präsentiert. Die ökumenisch geprägte Veranstaltungsreihe, die heuer bereits zum 19. Mal stattfindet, soll am 2. Juni für ein buntes Programm in mehr als 40 Kirchen im gesamten Diözesangebiet sorgen, teilte die Diözese Innsbruck mit.

Seit vielen Jahren mit dabei ist auch die evangelische Kirche Salzburg und Tirol, die in der Innsbrucker Auferstehungskirche zu einer „Langen Nacht der Religionen“ einlädt. In der serbisch-orthodoxen Kirche in der Innsbrucker Maximilianstraße beginnt am 2. Juni um 19 Uhr ein Gottesdienst, anschließend lädt die Gemeinde zu Ikonenausstellung, Gespräch und Gesängen ein, sagte Erzpriester Aleksandar Stolic.

In der Diözese St. Pölten sind 76 Kirchen aus dem westlichen Niederösterreich mit insgesamt 273 Programmpunkten beteiligt, wobei außer römisch-katholischen Pfarren und Einrichtungen auch zahlreiche evangelische Gemeinden und die altkatholische Kirche teilnehmen.

„Verschmelzung von alt und neu“

Heuer sei die „Verschmelzung von alt und neu, barock und modern sowie neuen und geschichtsträchtigen Orten“ besonders hoch im Kurs, heißt es seitens der Diözese. Spirituelles Programm, musikalische Darbietungen und kulturelle Beiträge würden einander dabei abwechseln und ließen „die Vielfalt jeder Gemeinde entdecken und erleben“.

In der Diözese Eisenstadt sind neben katholischer und evangelischer Kirche auch orthodoxe Pfarren Teil des „Lange Nacht“-Programms. Großgeschrieben wird die Ökumene auch bei der offiziellen Eröffnungsandacht in der Florianikapelle Koberstorf, die um 17.00 Uhr von Generalvikar Michael Wüger und Superintendent Robert Jonischkeit geleitet wird.

Beide Spitzenvertreter der Kirchen werden am selben Ort bei einem anschließenden ökumenischen Abend über die Frage „Welche Kirche brauchen die Menschen heute?“ diskutieren, ähnlich wie es auch in der katholischen Pfarrkirche St. Martin an der Raab einen ökumenischen Austausch über das Erbe der Reformation gibt.

Ökumenischer Fokus in Oberösterreich

In Oberösterreich öffnen am 2. Juni bereits zum 17. Mal rund 100 Kirchen, Kapellen und kirchliche Einrichtungen ihre Türen und laden mit fast 300 Veranstaltungen zum „Mitmachen, Genießen und Innehalten“ ein. Interessierte erwartet von 19.00 bis 24.00 Uhr ein Programm mit speziellen Kirchenführungen und Turmbesteigungen, Kirchenkabarett und Kino, Escape-Room und Schnitzeljagd sowie Zauberkünsten.

Im Sinne der ökumenischen Ausrichtung der „Langen Nacht“ bildet traditionell eine ökumenische Vesper im Linzer Mariendom um 19.00 Uhr den Auftakt zur „Langen Nacht der Kirchen“. Musikalisch gestaltet wird sie vom Chor der Altkatholischen Gemeinde Linz und der Linzer Dommusik. Fragen zu den unterschiedlichen Konfessionen können in der „ökumenischen Begegnungszone“ auf dem Martin-Luther-Platz in Linz im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der christlichen Kirchen geklärt werden.

Die Lange Nacht der Kirchen findet nicht nur in Österreich statt, sondern am gleichen Tag auch in Südtirol, Tschechien und in einigen Kantonen der Schweiz. In Südtirol nehmen 47 Kirchen (103 Veranstaltungen), in Tschechien knapp 1.700 Kirchen (fast 5.500 Veranstaltungen) und in der Schweiz ca. 750 Kirchen (ca. 2.350 Veranstaltungen) teil. Auch die Termine der nächsten Veranstaltungsreihe stehen bereits fest: 7. Juni 2024 und 23. Mai 2025.