Vatertag

Familienverband: Bei Väterbeteiligung „Luft nach oben“

Neue Integral-Studie im Auftrag des Katholischen Familienverbands zeigt: Männer wollen sich beteiligen, befürchten aber nach wie vor negative berufliche Konsequenzen. Laut KFÖ zeigt die Studie, dass in Österreich beim Thema Väterbeteiligung noch „Luft nach oben“ ist.

„Die Studie zeigt deutlich, dass die Möglichkeiten zur Väterbeteiligung gut bekannt sind, der Wunsch nach einer aktiven Väterbeteiligung auch vorhanden ist, aber Väter vor allem von beruflicher Seite Ermutigung brauchen, ihre Väterrolle gut auszufüllen“, so Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes, am Montag in einer Aussendung anlässlich des bevorstehenden Vatertags am Sonntag.

„Was hindert Väter daran, die möglichen Instrumente zur Väterbeteiligung in Anspruch zu nehmen?“ Dieser Frage sei der Katholische Familienverband mit einer vom Meinungsforschungsinstitut Integral durchgeführten Studie im Jänner 2023 nachgegangen. Insgesamt 399 Väter mit Kindern unter 14 Jahren wurden befragt und stellten den Instrumenten zur Väterbeteiligung in puncto Bekanntheit ein gutes Zeugnis aus.

Ein Mann neben einem Kleinkind, das einen Kinderwagen schiebt
APA/Monika Skolimowska
Der Katholische Familienverband ortet „Luft nach oben“ bei der Väterbeteiligung

Instrumente bekannt

Nahezu allen waren Papamonat (91 Prozent), Karenz (86 Prozent) und Kinderbetreuungsgeld (80 Prozent) bekannt. 77 Prozent wissen über die Möglichkeit zur Elternteilzeit Bescheid und weitere 76 Prozent über die Pflegefreistellung.

Deutlich werde, „wie groß die Sehnsucht der Väter ist, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen“, so Trendl. So gaben 61 Prozent der befragten Männer als Grund, warum sie mindestens ein Instrument zur Väterbeteiligung genutzt haben, an, „weil ich Zeit mit meinen Kindern verbringen wollte“. „Weil mir Väterbeteiligung wichtig ist“, sagten weitere 58 Prozent und weitere 56 Prozent zeigten sich überzeugt, dass gemeinsame Zeit mit den Kindern die Beziehung fördert.

Beruf häufig Hindernis

Die Ergebnisse zeigten auch, dass insbesondere bei der Aufteilung der Care-Arbeit noch Aufholbedarf bestehe, so der KFÖ. Um in diesem Bereich eine Verbesserung zu erwirken, gaben neben mehr finanzieller Unterstützung (59 Prozent) 22 Prozent der Befragten an, sich mehr Unterstützung des Arbeitgebers zu wünschen.

So nannten 37 Prozent der Väter als Grund, warum Väterbeteiligungsangebote nicht genutzt werden, beruflich Hindernisse. 24 Prozent schreckten davor zurück, „weil es im Unternehmen nicht üblich ist“ und weitere 13 Prozent aus Angst vor negativen beruflichen Konsequenzen

Einstellungen in der Arbeitswelt ändern

„Das zeigt uns, dass wir uns als Familienverband künftig noch viel stärker in der Arbeitswelt für mehr Väterbeteiligung einsetzen werden“, kündigte Familienverbandspräsident Trendl an und sprach sich für Väterbeteiligungsbeauftragte in Unternehmen aus. Ebenso regte er eine Imagekampagne an, die sich vor allem an Personalverantwortliche und Führungspersonen richtet und die Vorteile einer guten Vereinbarkeit speziell für Väter thematisieren soll.

Es sei mittlerweile nicht mehr nur für qualifizierte Mitarbeiterinnen Vereinbarkeit eine zentrale Frage, sondern auch für mehr als die Hälfte der Männer ein entscheidender Faktor bei der Jobauswahl, schloss Trendl.