Vatikan

Papst hat nach Operation ruhige Nacht verbracht

Nach seiner Darmoperation hat der Papst die erste Nacht im Krankenhaus in Rom gut überstanden. „Die Nacht verlief gut“, erklärte der Vatikan Donnerstagfrüh. Weitere Details würden später bekannt gegeben. Zuvor hatte der Vatikan mitgeteilt, der dreistündige Eingriff sei „ohne Komplikationen“ verlaufen.

„Dem Heiligen Vater geht es gut“, sagte der behandelnde Chirurg Sergio Alfieri. Das 86 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche habe den Arzt scherzhaft gefragt, wann die dritte OP anstehe; Alfieri hatte Franziskus bereits im Sommer 2021 wegen eines Darmleidens operiert.

Der Arzt sagte nach der Operation, dass der Papst die zwei Narkosen jeweils gut vertragen habe. Bisher hatte es geheißen, dass Franziskus die Anästhesie vor knapp zwei Jahren Probleme bereitet habe. Er habe deshalb Angst gehabt vor einer weiteren Vollnarkose in seinem Alter.

Papst Franziskus nach Darmoperation wohlauf

Die Notoperation von Papst Franziskus ist laut dem behandelnden Chirurgen Sergio Alfieri gut verlaufen. Der 86-Jährige werde für fünf bis sieben Tage im Spital bleiben. Franziskus war wegen eines drohenden Darmverschlusses in das Gemelli-Krankenhaus in Rom eingeliefert worden.

Zudem dementierte Alfieri Gerüchte, wonach der 86-jährige Papst an einer Tumorerkrankung gelitten habe oder leide. Sowohl bei dieser als auch bei der Darm-OP vor zwei Jahren sei kein bösartiges Gewebe gefunden wurden.

Schmerzhafte Verwachsungen

Alfieri erklärte, dass bei dem dreistündigen Eingriff wegen eines Narbenbruchs unter anderem Verwachsungen im Darmbereich festgestellt wurden, die den Papst sehr schmerzten. Es sei betroffenes Gewebe entfernt und im Anschluss ein Kunststoffnetz eingesetzt worden. Der Mediziner erklärte, dass der Eingriff nach einer Entscheidung des Papstes erfolgte, weil die Schmerzen zuletzt zugenommen hatten.

Franziskus müsse wohl fünf bis sieben Tagen im Krankenhaus bleiben, prognostizierte Alfieri. Der Vatikan hatte vorsorglich alle geplanten Audienzen bis 18. Juni abgesagt.

Der Chirurg Sergio Alfieri (li.)
APA/AP/Riccardo De Luca
Chirurg Alfieri (li.) hatte den Papst bereits im Sommer 2021 wegen eines Darmleidens operiert

Ein für Samstag geplantes großes Event am Petersplatz für den Frieden mit knapp 30 Nobelpreisträgern und Prominenten, bei dem ein großer Friedensappell veröffentlicht werden soll, wurde bestätigt, allerdings wird die Veranstaltung ohne den Papst stattfinden. Nicht ausgeschlossen wird, dass der Heilige Vater das traditionelle Angelus-Gebet am Sonntag um 12.00 Uhr im Krankenhaus sprechen wird – wie er es etwa schon 2021 im Anschluss an seine damalige Darm-Operation auf dem Balkon des Gemelli-Klinikums getan hatte.

Gefahr eines Darmverschlusses

Eine womöglich gefährliche Anästhesie hatte Franziskus in seinem hohen Alter eigentlich nicht mehr erleben wollen. Aber es ging nicht anders, die Schmerzen wurden immer heftiger, wie Alfieri berichtet. Der Papst musste wegen einer sogenannten Laparozele operiert werden. Darunter versteht man einen Narbenbruch im Bauchbereich. Zudem bestand die Gefahr eines Darmverschlusses.

Deshalb war der Eingriff, eine Laparotomie genannte Öffnung der Bauchhöhle, nötig. Dabei wurden laut des operierenden Mediziners unter anderem Verwachsungen im Darmbereich festgestellt. Die Ärzte entfernten Gewebe und setzten ein stabilisierendes Kunststoffnetz ein.