Katholiken

Missbrauchsbetroffene planen Aktionen bei Synode

Vor der Bischofssynode der römisch-katholischen Kirche zum Thema Synodalität ab Anfang Oktober fordern Missbrauchsbetroffene eine Null-Toleranz-Politik bei sexualisierter Gewalt. Die deutsche Initiative „Eckiger Tisch“ kündigte Aktionen im Umfeld der Synodenversammlung an.

Es sei eine Überarbeitung des Kirchenrechts nötig, erklärte die Initiative „Eckiger Tisch“ in Berlin. Gemeinsam mit dem internationalen Zusammenschluss „Ending Clergy Abuse“ (ECA) wolle man in Rom auf die Rechte der Betroffenen aufmerksam machen und sicherstellen, dass sie „die Unterstützung und Gerechtigkeit erhalten, die sie verdienen“, sagte der Sprecher des Eckigen Tischs, Matthias Katsch.

Der Höhepunkt der Aktionen findet den Angaben zufolge am kommenden Samstag statt. Dann wird es einen Marsch und eine Mahnwache bei der Engelsburg in Rom für die Opfer und Überlebenden von sexuellem Missbrauch durch Geistliche geben. Porträts von Missbrauchsbetroffenen aus verschiedenen Ländern sollen dabei in einer Fotoinstallation gezeigt werden, „um die schmerzliche Realität von sexualisierter Gewalt und geistlichem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen zu bezeugen“, hieß es.

„Offene Kirche für alle“

Am selben Tag wird die Bischofssynode mit einer ökumenischen Gebetsaktion am Abend auf dem Petersplatz offiziell eröffnet. Die Arbeitsphase beginnt dann am 4. Oktober. Fast vier Wochen lang werden die rund 450 Synodenteilnehmenden über eine Art neue Verfassung für die Kirche beraten, die dem „Volk Gottes“ mehr Mitbestimmung eröffnen soll.

Eine „offene Kirche für alle“ ist das erklärte Ziel des Papstes. Die Bischofssynode ist Teil der sogenannten Weltsynode, einem umfassenden Beratungsprozess, an dem die gesamte Weltkirche teilhaben soll. Das Ende ist für Oktober 2024 mit einer zweiten Bischofssynode im Vatikan vorgesehen.