Prag und Wien

Trauergottesdienste für Karel Schwarzenberg

Für den früheren tschechischen Außenminister Karel Schwarzenberg wird am 16. Dezember im Wiener Stephansdom ein Gedenkgottesdienst gefeiert. Das Requiem um 12.00 Uhr leitet Kardinal Christoph Schönborn.

Das bestätigte die Erzdiözese Wien auf Anfrage der Nachrichtenagentur Kathpress. Zu der Gedenkmesse werden auch hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Diplomatie erwartet. Das offizielle Staatsbegräbnis für Schwarzenberg in Prag findet am 9. Dezember im Veitsdom statt.

Die Predigt bei der vom Prager Erzbischof und böhmischen Primas Jan Graubner geleiteten Totenmesse in der tschechischen Hauptstadt soll der bekannte Theologe und Soziologe Tomas Halik halten. Die Einsegnung am Ende des Requiems nimmt der Theologe und Musiker Salesianer Ladislav Heryan vor, der als „Pastor des Undergrounds“ zur Zeit des Kommunismus bekannt ist.

Auf Prager Kleinseite aufgebahrt

Schon vom 6. bis 8. Dezember wird der Sarg mit dem Leichnam Schwarzenbergs in der Kirche des Malteserordens „Maria unter der Kette“ auf der Prager Kleinseite aufgebahrt, wie Filip Stastny, ehemals Assistent des Außenministers, mitteilte. Die eigentliche Beisetzung erfolgt nach der Totenmesse im Veitsdom in der Familiengruft der Schwarzenbergs auf der Burg Orlik in Südböhmen.

Veitsdom in Prag
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Aus Platzgründen findet der Prager Gottesdienst zu Ehren Schwarzenbergs im Veitsdom statt

Halik erklärte laut Medienberichten, dass sich Karel Schwarzenberg als Ort für das Requiem eigentlich die katholische Salvatorkirche in der Prager Altstadt gewünscht hatte, wo er regelmäßig die zumeist von Halik zelebrierten Gottesdienste mitfeierte. Da die Salvatorkirche der erwarteten Anzahl von Trauergästen, einschließlich der Vertreter europäischer Adelshäuser, nicht gewachsen wäre, habe man sich für den Veitsdom entschieden.

Schönborn: „Großer Europäer“

Schwarzenberg, der in den Jahrzehnten nach der „Samtenen Revolution“ von 1989 zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Politik in Tschechien zählte, war vor einer Woche im Alter von 85 Jahren in einem Spital in Wien gestorben. Kardinal Schönborn würdigte ihn nach Bekanntwerden der Todesnachricht als „großen Europäer“ und „Politiker mit festen christlichen Werten“.