Konzilsväter am 11. Oktober 1961 am Petersplatz in Rom

Peter Geymayer / de.wikipedia

Der Katakombenpakt: Das geheime Erbe des Zweiten Vatikanischen Konzils

Themen: Rätselraten um Abberufung von Erzbischof Bezak in der Slowakei | Der Katakombenpakt: Das geheime Erbe des Zweiten Vatikanischen Konzils | „Zweite Welten“ – Die Lebenselixiere des Philosophen Robert Pfaller | „Wunder von Loreto“: Wenn Feuer Engeln den Weg weisen

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag 9.12.2012, 12.30 Uhr, ORF 2

Wiederholung

am 09.12., 18.25 Uhr, ORF III

Slowakei: Immer noch Rätselraten um Abberufung von Erzbischof

Anfang Juli wurde, völlig überraschend, der Erzbischof der slowakischen Diözese Trnava/Tyrnau abberufen. Und noch heute herrscht Rätselraten darüber, warum der 52-jährige Robert Bezak – erst drei Jahre zuvor zum Bischof geweiht – gehen musste. Faktum ist: Bezak selbst hatte schon vor längerer Zeit eine Visitation durch Rom angefordert. Anfang des Jahres kam es schließlich zu einer Apostolischen Visitation. Aufklärungsbedürftig erschien dem Erzbischof u.a. die Finanzgebarung seines umstrittenen Vorgängers Jan Sokol. Genau dieses Aufklärungsbedürfnis könnte Bezak zum Verhängnis geworden sein, vermuten prominente Fürsprecher des abgesetzten Erzbischofs wie der ehemalige slowakische Parlamentspräsident Frantisek Miklosko und der Wiener Redemptoristen-Provinzial Lorenz Voith. Doch jene Stelle, die Klarheit in die Sache bringen könnte, schweigt beharrlich: Der Vatikan spricht lediglich von einer „schmerzlichen Angelegenheit“, weitere Erklärungen sei man der Öffentlichkeit nicht schuldig.

Bericht: Klaus Ther, Mitarbeit: Martin Motylewicz; Länge: 8 Minuten

Mehr dazu:
- Slowakischer Erzbischof muss gehen: Kritik an Personalpolitik des Vatikan

Der Katakombenpakt: Das geheime Erbe des Zweiten Vatikanischen Konzils

Lange Zeit war er beinahe vergessen – nun wurde er anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Zweiten Vatikanischen Konzils wieder „ausgegraben“: der Katakombenpakt für eine arme und dienende römisch-katholische Kirche. Der Versuch, auf dem Konzil ein Dokument zur „Kirche der Armen“ zu verabschieden, war zwar gescheitert. Aber: Eine Gruppe von 40 Bischöfen entschloss sich, den Weg der Selbstverpflichtung zu gehen und ein Gelübde abzulegen. „Ein für alle Mal“, so hieß es, wolle man auf teure Amtskleidung und Insignien der Macht, auf Immobilien und eigene Bankkonten verzichten und sich in den Dienst der Gerechtigkeit stellen. Am 16. November 1965, drei Wochen vor Ende des Konzils, unterzeichneten die Würdenträger den Pakt – in den Domitilla-Katakomben in Rom. 500 weitere Konzilsväter schlossen sich in der Folge dieser Selbstverpflichtung an, die heute als Katakombenpakt bekannt ist.

Bericht: Maria Katharina Moser, Länge: 8 Minuten

Mehr dazu:
- Beitrag von Frauen für Vaticanum wenig erforscht
- Buch-Neuerscheinungen zum Konzilsjubiläum
- Krätzl: Neuer Aufbruch durch Konzilsjubiläum

„Zweite Welten“ – Die Lebenselixiere des Philosophen Robert Pfaller

Er gilt neben Konrad Paul Liessmann und Rudolf Burger als einer der derzeit einflussreichsten österreichischen Philosophen: Robert Pfaller. Geschult an psychoanalytischen und marxistischen Denkern und Theoretiker der Antike versucht der 50-Jährige, den philosophischen Materialismus neu aufleben zu lassen. Und so befasst er sich in seinem bislang jüngsten Buch „Zweite Welten. Und andere Lebenselixiere“ auch mit dem, was er – in Anlehnung an Philosophen wie Georges Bataille und Michel Leiris – „das Heilige“ nennt. Unbequem und unorthodox bleibt Pfaller dabei sich selber treu, schreibt weiter an gegen eine fortschreitende Entmündigung in einer zunehmend geglätteten Wirklichkeit, gegen eine Wahrnehmung, die Verbote als Befreiung empfindet und gegen eine verordnete Spießigkeit, die sich vielerorts breit gemacht habe.

Bericht: Günter Kaindlstorfer, Länge: 5 Minuten

„Wunder von Loreto“: Wenn Feuer Engeln den Weg weisen

Die Nacht vom neunten auf den zehnten Dezember ist für die italienische Region Marken eine ganz besondere. Denn es ist jene Nacht, in der – im Jahr 1294 – das Geburtshaus der Gottesmutter Maria, so die Legende, nach Loreto gebracht worden sein soll. Und so werden jedes Jahr Feuer – die „Fuochi della Venuta“ – entzündet, um den Engeln den Weg zu weisen. Der Ursprung des Festes geht auf das frühe 17. Jahrhundert zurück. Und für so manchen Bewohner der Region ist es beinahe so bedeutend wie das Weihnachtsfest.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 4 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl, Moderation: Christoph Riedl