Wie ist das mit der Liebe?

Im dritten Teil der Reihe „Die Wiederkehr der Tugend" widmet sich am kommenden Sonntag die Schriftstellerin Julya Rabinowich der Liebe. „Für mich ist Liebe vergleichbar mit einem kreativen Prozess. Kleine Details führen plötzlich dazu, dass viel mehr da ist“, sagt sie.

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„Was ich glaube“ am Sonntag, 5. Oktober, 16.55 Uhr, ORF 2

Die in Leningrad geborene Dramatikerin Rabinowich, die seit den späten 1970er Jahren in Wien lebt, sieht in der Liebe ein durchaus gesellschaftskritisches Potential: „Unsere Gesellschaft ist natürlich stark vom Konsumgedanken geprägt“, sagt sie, „und Liebe widerspricht diesem Konsumgedanken wie kaum etwas anderes. … Liebe entzieht sich dem üblichen Handelssystem!“

Die Liebe (caritas) zählt neben dem Glauben (fides) und Hoffnung (spes) zu den drei christlichen oder theologischen Tugenden. Sie sind Besonderheiten des Christentums und wurden erstmals im 1. Brief des Paulus an die Thessalonicher erwähnt und von Papst Gregor dem Großen (540 – 604) den vier aus der antiken Philosophie übernommenen Kardinaltugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung hinzugefügt. Während die vier Kardinaltugenden erworben werden könnten würden die theologischen Tugenden als von Gott verliehen gelten, heißt es im Christentum.

Die große abendländische Tradition sieht in der Tugend jene Fähigkeit und Tauglichkeit des Menschen, die ein umfassendes Glücken des persönlichen und sozialen Lebens ermöglicht. Auch wenn der Begriff ein wenig verstaubt klingt – seine Aktualität hat er lang nicht verloren. Mehr denn je – so scheint es – steht unsere Gesellschaft vor der Herausforderung das individuell Gute mit dem sozial Gerechten in Einklang zu bringen.

Weitere Folgen:

  • Sonntag, 12. Oktober: Herbert Pietschmann (Physiker)
    „Wie ist das mit der HOFFNUNG?“
  • Sonntag, 19. Oktober: Conchita Wurst (Künstlerin)
    „Wie ist das mit der TAPFERKEIT?“
  • Samstag, 1. November: Robert Pfaller (Philosoph)
    „Wie ist das mit der MÄSSIGUNG?“
  • Sonntag, 9. November: Robert Kleindienst (Schriftsteller)
    „Wie ist das mit der GERECHTIGKEIT?“
  • Sonntag, 16. November: Manfred Spitzer (Hirnforscher)
    „Wie ist das mit der KLUGHEIT?“

Gestaltung und Redaktion: Barbara Krenn