Die muslimische Jugend

ORF/Marcus Marschalek

Muslimische Jugend wehrt sich gegen Vorwürfe

Weitere Themen: Flucht aus Frankreich: Immer mehr französische Juden in Israel | Nah am Menschen: Der Besuchsdienst der Johanniter | Herzzentrum in Kamerun: Ein Ordensspital „am Puls der Zeit“

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 1. Februar 2015, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 1. Februar 2015, 13.15 Uhr, ORF III

Islam in Österreich: Muslimische Jugend wehrt sich gegen Vorwürfe

Pressekonferenzen, Solidaritätsaktionen und Diskussionsveranstaltungen: Die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ) hat in den vergangenen Monaten viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Mit heftiger Schelte am Islamgesetz und ihrer Rücktrittsforderung an Fuat Sanac, den Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft, haben sich die Jugendlichen wenig Freunde gemacht. Plötzlich stehen sie selber in der Kritik.

Hinter vorgehaltener Hand wird ihnen Abhängigkeit von „Gruppierungen mit dubiosen Zielen“ vorgeworfen. „Alte Männer mit Bärten“ würden die jungen Frauen und Männer „wie Marionetten“ steuern, so die Gerüchteküche. Konkreter in seinem Tadel wird der Religionspädagoge Ednan Aslan. Er meint, Parallelen in den Zielen der MJÖ mit denen des politischen Islam zu entdecken und verortet die MJÖ in ideologischer Nähe der Muslimbrüder.

Hinter einer bunten, sich sozial gebenden Außendarstellung – so sinngemäß der Vorwurf - würden im Geheimen „Gottesstaatsfantasien“ ausgebrütet. Das, so kontern Vertreterinnen der MJÖ, seien „abstruse Verschwörungstheorien“.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 7 Minuten

Flucht aus Frankreich: Immer mehr französische Juden in Israel

In Israel heißt es jetzt: „Die Franzosen kommen.“ Mit mehr als 500.000 Mitgliedern ist die jüdische Gemeinde in Frankreich die größte Europas und – nach Israel und den USA – die drittgrößte der Welt. Doch angesichts von Anfeindungen und Anschlägen – mehr als 850 waren es allein im Jahr 2014 - empfinden viele jüdische Bürger das Leben in Frankreich als immer unbehaglicher und gefährlicher. Eine Rekordzahl von fast 7000 Jüdinnen und Juden ist deshalb im vergangenen Jahr nach Israel ausgewandert. Und nach den blutigen Anschlägen in Paris – auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ und einen jüdischen Supermarkt - stellt sich Israel auf eine neue Einwanderungswelle ein.

Bericht: Ben Segenreich, Länge: 6 Minuten

Nah am Menschen: Der Besuchsdienst der Johanniter

Auf eine bald tausendjährige Geschichte kann der christliche Johanniterorden zurückblicken – eine Historie, die mit der Gründung eines Spitals für „arme und kranke Pilger“ in Jerusalem, Mitte des 11. Jahrhunderts, ihren Anfang nahm. Und auf Bruder Gerhard Sasso zurückgeht, der im Jahr 1099 den Ritterorden vom Hospital des Heiligen Johannes gründete.

Als bedeutender Träger von weltweit agierenden Hilfsgemeinschaften fungiert der evangelische Orden heute. So auch in Österreich, wo z.B. seit dem Jahr 2002 im Evangelischen Krankenhaus Wien ein Besuchsdienst der Johanniter-Hilfsgemeinschaft angeboten wird. Ehrenamtlich tätige „Besucher und Besucherinnen“ stellen sich dabei in den Dienst der guten Sache.

Respekt vor der Persönlichkeit und der jeweils individuellen Weltanschauung der Besuchten spielt dabei eine wichtige Rolle. Und auch Fort- und Weiterbildung werden groß geschrieben, wie Pfarrerin Margit Leuthold und Lars Maydell, Leiter des Besuchsdienstes der Johanniter-Hilfsgemeinschaft, betonen.

Bericht: Brigitte Wojta, Länge: 7 Minuten

Herzzentrum in Kamerun: Ein Ordensspital „am Puls der Zeit“

Nahe der Stadt Kumbo, im Hügelland Nordwest-Kameruns, ist ein großes Krankenhaus zum Fixpunkt der medizinischen Versorgung für Menschen im weiten Umkreis geworden. Shisong, so sein Name, ist nicht zuletzt für Herzpatienten ein Hoffnungsort. Im großen, mit modernster Technik ausgestatteten Herzzentrum wird - nach allen Regeln der Kunst - auch am offenen Herzen operiert.

Die Patientinnen und Patienten kommen aus ganz Kamerun und auch aus den Nachbarländern. Hinter dem medizinischen Erfolg steht das Engagement eines Frauenordens. Es waren „Tertiarschwestern des heiligen Franziskus“, die von ihrem Mutterhaus in Brixen aufbrachen und nahe Kumbo eine kleine Gesundheitsstation gründeten, aus der im Lauf der Zeit das große Spital gewachsen ist.

Auch der Orden hat in Kamerun schnell Fuß gefasst. Heute gibt es nur noch wenige Europäerinnen unter den afrikanischen Schwestern.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 6 Minuten

Sendungsleitung: Norbert Steidl Moderation: Christoph Riedl-Daser