Kremsmünster

APA/RUBRA

Missbrauch im Stift Kremsmünster

Missbrauch im Stift Kremsmünster: Studie belegt „System von Gewalt“ | „Sag Du es Deinem Kinde!“ Zwei Familiengeschichten bei Grazer Minoriten | „Wenn Gott spricht….“ – „Superwelt“ thematisiert religiöse Grenzerfahrung | Das Turiner Grabtuch: Ein geheimnisvolles Stück Stoff

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 29. März 2015, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 31. März 2015, 10.30 Uhr, ORF III

Missbrauch im Stift Kremsmünster: Studie belegt „System von Gewalt“

„Schweigen, Aufdeckung, Aufarbeitung“ – so der Titel einer vom Münchner IPP-Institut dieser Tage im oberösterreichischen Stift Kremsmünster vorgestellten wissenschaftlichen Untersuchung.

Es geht um physische, psychische und sexuelle Gewalt durch Angehörige des Stifts, vor allem in den Jahren 1970 bis 1990. Grundlage der aktuellen Studie sind ausführliche Gespräche mit 60 ehemaligen Schülern des Stiftsgymnasiums. War bisher von Seiten des Stifts von „Einzeltätern“ die Rede, so werden in der Studie mindestens 24, möglicherweise bis zu 32 mutmaßliche Täter angeführt.

Müsste also eher von einem „System der Gewaltausübung“ gesprochen werden? Darüber hat die „Orientierung“ v.a. mit Betroffenen gesprochen: Wie bewerten sie die Studie, wie stehen sie zur Verurteilung des Haupttäters Alfons M.? Und was erwarten sie sich vom Stift in dieser für sie so schmerzlichen Angelegenheit? Im Interview auch: Abt Ambros Ebhart und der Verantwortliche der IPP-Studie, Florian Straus.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 9 Minuten

„Sag Du es Deinem Kinde!“ Zwei Familiengeschichten bei Grazer Minoriten

Das Kulturzentrum bei den Minoriten, dem „Haus für zeitgenössische Kunst, Gegenwartskunst und Religion“ in Graz, zeigt derzeit eine Ausstellung des Wiener Künstlers Friedemann Derschmidt. Unter dem Titel „Sag du es deinem Kinde!“ erforscht er Spuren des Nationalsozialismus in der eigenen Familie. Derschmidts Urgroßvater Heinrich Reichel hat sich seinerzeit als „Eugeniker“ oder „Rassenhygieniker“ einen Namen gemacht.

Seiner Vererbungslehre stellt Derschmidt die Frage nach der „ideologischen Vererbung“ entgegen. „Fast alle Kinder des Heinrich Reichel waren schwer engagiert in der Bewegung des Nationalsozialismus“, sagt der Künstler. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit vielen der heute 350 Nachkommen Heinrich Reichels.

Als Kontrapunkt zu der reich dokumentierten österreichischen Familiengeschichte sind Arbeiten des israelischen Künstlers Shimon Lev ausgestellt. Levs Vater war der einzige in seiner Familie, der den Holocaust überlebt hat. Nur wenige Dokumente und Erinnerungsstücke sind geblieben. Zwei Familiengeschichten: Der doppelte Blick in Konkretes und Privates ist von hoher politischer Brisanz.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 7 Minuten

„Wenn Gott spricht….“ – „Superwelt“ thematisiert religiöse Grenzerfahrung

„Superwelt“ heißt die zweite Regie-Arbeit des österreichischen Schauspielers und Regisseurs Karl Markovics, die seit wenigen Tagen in heimischen Kinos zu sehen ist. Kern der Geschichte: Die Verkäuferin Gabi, gespielt von Ulrike Beimpold, ist überzeugt, plötzlich Gott zu hören.

Das bringt nicht nur ihr eigenes Leben gehörig durcheinander, sondern führt auch zu heftigen Irritationen in ihrem Umfeld. Mit einem – wenn auch ungewöhnlichen – Stück Realität beschäftigt sich Markovics hier. Denn für viele Menschen führen ähnliche Erfahrungen zu radikalen Umbrüchen. Die einen interpretieren sie als Gotteserfahrung, andere als Zeichen psychischer Krankheit.

Die „Orientierung“ hat mit Regisseur Karl Markovics, dem Neurologen und Psychiater Raphael M. Bonelli, sowie dem Wiener Weihbischof Franz Scharl über das „Hören von Stimmen“ und „Gotteserfahrungen“ gesprochen.

Bericht: Marcus Marschalek, Juliane Nagiller, Länge: 6 Minuten

Das Turiner Grabtuch: Ein geheimnisvolles Stück Stoff

Aufgetaucht ist es erst im Mittelalter, seit mehr als 650 Jahren fasziniert es Christen in Europa: das Grabtuch von Turin. Es zeigt ein fotorealistisches Abbild eines gekreuzigten Mannes. Ist es das Tuch, in das der Leichnam Jesu nach seinem Tod gehüllt wurde?

Bis heute weiß niemand genau, wie es entstanden ist. Für die katholische Kirche ist es nur eine Ikone, die Gläubigen dürfen es verehren. Ob es echt ist? Darüber trifft sie keine Aussage. Ab dem 19. April wird das mysteriöse Tuch für zwei Monate wieder im Dom von Turin öffentlich zu sehen sein.

Bericht: Peter Beringer, Länge: 3 Minuten

Pater Berhold Mayr im 90. Lebensjahr gestorben

Wenn Sie sich noch an die Sendung „Christ in der Zeit“ oder „Fragen des Christen“ erinnern können, dann ist Ihnen vermutlich auch noch Pater Berthold Mayr bekannt. Vor kurzem ist Pater Berhold Mayr im 90. Lebensjahr gestorben.

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl-Daser