Propsteikirche Gladbeck innen

Propsteipfarrei Gladbeck

„Beistand für immer!“

Der ORF beging das Pfingstfest heuer mit einem festlichen Hochamt, das live aus der Propsteikirche St. Lamberti in Gladbeck kam. Die Gemeinde feierte mit Propst André Müller und Diakon Klaus Unterberg.

Der Heilige Geist ist die Kraft und Liebe Gottes, die im Pfingstereignis begründet ist und in der Kirche fortwirkt. „Sie ist stürmisch, kreativ und unbändig, aber sie ist auch tröstlich, verlässlich und treu“, sagt Propst André Müller, Pfarrer der Gemeinde in Gladbeck.

MUSIK

Christopher Tambling (1964-2015):
Missa brevis

Der Geist des Herrn erfüllt das All

Neu schafft des Geistes Wehen

Veni sancte spiritus

Wir glauben Gott

Nancy Hill Cobb: Cantate Domino

Großer Gott, wir loben dich
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Propsteichor St. Lamberti

Kirchenchor St. Johannes

Jugendchor der „Schola canentium“ St. Lamberti

Blechbläserquartett
„Lamberti-Brass“

Röhrenglocken: Michiaki Kunigo

Orgel und musikalische Leitung:
Konrad Suttmeyer, Julia Bonika

Er bewirkt alles in allen

Lesung: 1 Korinther

Keiner kann sagen: „Jesus ist der Herr“, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet. Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen.

Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus.

Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie. Und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

Der Beistand wird euch alles lehren

Evangelium: Johannes 14

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten, mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“

Unaufdringlich im Hintergrund

Predigt

Standby – wie ich das genieße bei meinem Fernseher, bei meinem Computer, beim Radio. Ich kann vom Ruhezustand sofort in den Betrieb wechseln. Standby – das Wort wird mit „Bereitschaft“ übersetzt, wörtlich ins Deutsche übertragen bedeutet es „Beistand“. Ein Beistand – irgendwo schlummernd, um jederzeit aktiv werden zu können, wenn er gebraucht wird. Ständig im Standby-Betrieb ist auch Gott für uns. Unaufdringlich im Hintergrund, immer in Bereitschaft, jederzeit.

Und wie sich dieser Standby-Gott, dieser Gott als Beistand zeigt, hat Jesus seinen Freunden kurz vor seinem Tod in seiner Abschiedsrede verraten: im Heiligen Geist. Der Heilige Geist, sagt Jesus, wird immer bei euch bleiben, auch dann, wenn ihr mich nicht mehr auf dieser Erde seht. Euer Beistand wird der Heilige Geist sein, er ist immer da, wie auf Abruf. Sobald ihr im übertragenen Sinn mit ihm in den Betriebsmodus wechselt, wirkt er in und mit euch. Dieses Versprechen Jesu, dass der Heilige Geist auf Standby als Beistand immer bei seinen Freunden bleibt, gilt heute für mich und für Sie, liebe Schwestern und Brüder. Denn durch den einen Geist, so Paulus gerade im ältesten Schriftstück des Neuen Testaments, dem Ersten Korintherbrief, wurden wir alle in der Taufe zu einem einzigen Leib.

Schön und gut. Aber wie schalte ich ein? Oder wie schalte ich zu ihm um? Die Antwort liefert Jesus selbst. Liebe Gott und halte meine Gebote! Gott lieben heißt vor allem, ihn anzuerkennen, ihn zu loben, ihm zu danken und niemals zu vergessen, was er mir Gutes getan hat. Die Gebote Jesu halten bedeutet, den Nächsten zu achten, ihm ebenfalls Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken – dem Nächsten, der Hilfe braucht, meinen Beistand, meine Unterstützung, mein gutes Wort, meinen Trost, meine Anwaltschaft, mein Da-Sein. Der Nachbarin, dem Flüchtling, der Kranken, dem Einsamen, dem Kind, dem Ehemann, dem Sterbenden. Und wer das immer wieder versucht, liebe Schwestern und Brüder, wird an alles erinnert, was Gott an Spuren in meinem Leben gelegt hat und legt, wie viel Liebe er mir geschenkt hat und schenkt.

Ein Mensch, der lieben kann – sich wie andere – sorgt dafür, dass der Heilige Geist in seinem Leben zu wirken beginnt. Auf immer. Und wie wirkt dieser Heilige Geist? Er wohnt in mir. Er will mich erfüllen. Wie der Atem. Der treibt mich an, der lässt mich leben. Wer das verstanden hat, kann optimistisch und gelassen durchs Leben gehen. Er weiß: Egal was kommt, Jesus ist für mich da. Er steht mir bei. Er atmet in mir. Ich bin beschenkt. So wirkt der Heilige Geist in meinem Leben. Er ist der Atem. Ich kann ihm Raum geben. Ich kann angstfreier und voller Freude ganz vital durchs Leben gehen. Jeder Zeit.

Anfangs sagte ich ja: Ich liebe dieses Standby! Und dieses Standby kostet nicht mehr Energie, es setzt sie frei.

Aktuelles in der Propsteipfarrei

http://www.sankt-lamberti.de/

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