Jesiden Frauen

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Rückkehr der „Verdammten“: Jesidische Frauen im Nordirak

Das „Orientierung“-Sommerprogramm zeigt an den Sonntagen zwischen 6.8. und 3.9. eine Auswahl an Beiträgen, die in den vergangenen Monaten erstmals ausgestrahlt worden sind. Rückkehr der „Verdammten“: Jesidische Frauen im Nordirak | „Terror-Schule“ Gefängnis? Radikalisierung hinter Gittern | Diagnose Demenz: Mit dem Vergessen leben | Stola und Lederjacke: Das Leben des „Rockerpriesters“ Guy Gilbert

Sendungsprofil Orientierung

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Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 20.08.2017, 12.30 Uhr, ORF 2 und am 22.8.2017, 10.00 Uhr, ORF III

Rückkehr der „Verdammten“: Jesidische Frauen im Nordirak

Die jahrtausendealte Religionsgemeinschaft der Jesiden im Norden des Irak hat ganz besonders unter der Herrschaft des sogenannten Islamischen Staates zu leiden.

Tausende Jesiden wurden – als „Ungläubige“ verdammt - vor rund drei Jahren vom IS aus ihren Dörfern vertrieben, getötet und viele ihrer Frauen und Kinder wurden verschleppt und versklavt.

Hunderte von ihnen wurden inzwischen befreit, in zahlreichen Fällen auch durch hohe Geldzahlungen „freigekauft“. Wie aber werden die vom IS verschleppten und vergewaltigten jesidischen Frauen nach ihrer Rückkehr von ihrer eigenen, strengen Religionsgemeinschaft mit ihren konservativen Stammes- und Ehrbegriffen wieder aufgenommen?

Ein „Orientierung“-Team ist in jesidischen Dörfern in den kurdischen Bergen im Irak dieser Frage nachgegangen.

Bericht: Karim El-Gawhary, Länge: 6 Minuten

„Terror-Schule“ Gefängnis? Radikalisierung hinter Gittern

Nicht wenige der etwa 300 Österreicher, die an der Seite der Terrormiliz „Islamischer Staat“ kämpften oder immer noch kämpfen, wurden auch in österreichischen Justizanstalten radikalisiert.

„Besonderes deshalb, weil sie wenig oder gar nichts über den Islam und den Koran wissen“, meint dazu der muslimische Seelsorger Mehmet Isik. Er ist einer von österreichweit knapp mehr als 40 ehrenamtlichen Islam-Seelsorgern, die an die 2000 Muslime in heimischen Justizanstalten betreuen.

Das ist allerdings nur in recht bescheidenem Ausmaß möglich: Alle zwei Wochen kann ein Seelsorger „seine Schäfchen“ besuchen. Meist geht es darum, das gemeinsame Freitagsgebet zu verrichten.

Für wichtige Einzelgespräche müssen Insassen Monate warten. Dabei, so meint auch Mehmet Isik, sei Deradikalisierung eine wichtige Aufgabe, der man sich gerne intensiver widmen würde. Mehr staatliche Unterstützung sei deshalb dringend vonnöten.

Bericht: Zoran Dobric, Länge: 7 Minuten

Diagnose Demenz: Mit dem Vergessen leben

Zunehmende Vergesslichkeit, verändertes Schlafverhalten, erhöhter Bewegungsdrang, ein ständiges Umräumen und Suchen: All das können Symptome einer Erkrankung sein, von der mittlerweile rund 130.000 Österreicherinnen und Österreicher betroffen sind – Demenz.

Gerade diese Symptome aber werden oft lange Zeit übersehen, meint Claudia Paulus, Geschäftsführerin des Diakoniewerks Steiermark. Den Blick von Angehörigen zu schärfen und sich dementer Menschen anzunehmen, ist eine Aufgabe, dem sich eine Einrichtung des Diakoniewerks - das „Haus am Ruckerlberg“ in Graz – verschrieben hat.

Dort hält meine eine eigene Betreuungsstätte für „Tagesgäste“ bereit, die sich – in Zusammenarbeit mit Angehörigen – auch erfolgreich darum bemüht, den Alterungsprozess durch regelmäßiges Gedächtnistraining zu verlangsamen.

Bericht: Brigitte Wojta, Länge: 7 Minuten

Stola und Lederjacke: Das Leben des „Rockerpriesters“ Guy Gilbert

Dicke Silberringe, selbst gedrehte Zigaretten und Lederjacke: Die Überraschung ist immer wieder groß, wenn sich der bald 82-jährige „Altrocker“ Guy Gilbert als katholischer Priester zu erkennen gibt. Ein Moment, den er sichtlich genießt und dem er meist auch ein paar derbe Ausdrücke nachschiebt.

Dabei spielt Guy Gilbert, der in seiner Heimat Frankreich weithin bekannt ist, mit seinem Image als wilder Rocker. Das nämlich hilft ihm bei seiner selbstgewählten Lebensaufgabe: Seit nun bald fünf Jahrzehnten versucht er mit Erfolg, Jugendliche und junge Erwachsene von der „schiefen Bahn“ zu holen und zurück in ein Leben mit Zukunft zu führen.

Eines seiner Projekte: ein Bauernhof in der Haute Provence, wo er mit einem Team aus Sozialarbeitern und Pädagogen junge Menschen aus Paris betreut.

Bericht: Mijou Kovacs, Marcus Marschalek; Länge: 7 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl