Panorama von Nazareth

ORF/metafilm/Michael Brauner

Streiten für den Frieden und Millennials

Gewalt und Terror gehören zum Alltag von muslimischen und jüdischen Jugendlichen aus Israel. Gänzlich anders sieht es bei den Millennials aus. Das sind Jugendliche jener Generation, die zwischen 1982 und 2004 geboren sind.

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 19. Dezember 2017
um 22.35 Uhr, ORF 2

Mit „Streiten für den Frieden“ zeigt „kreuz und quer“ – präsentiert von Doris Appel – am Dienstag, dem 19. Dezember 2017, um 22.35 Uhr in ORF 2 einen Film von Michael Brauner und Christian Schüller, der die Psychotherapeutin Evelyn Böhmer-Laufer und ihr Projekt „Peacecamp“ begleitet – eine Initiative, die Schülerinnen und Schüler aus dem Nahen Osten nach Österreich holt, um miteinander zu reden, zu streiten, zu spielen und zu lachen.

Danach widmet sich um 23.10 Uhr Jasmin Baumgartner in ihrer Dokumentation jenen Frauen und Männern bzw. Mädchen und Burschen, die zwischen 1982 und 2004 geboren wurden – den sogenannten „Millennials“.

Panorama von Nazareth

ORF/metafilm/Michael Brauner

„Streiten für den Frieden“

Wenn Evelyn Böhmer-Laufer ihre Kinder um sich sammelt, kann es manchmal recht heftig zugehen – denn es ist ihr wichtig, dass jede und jeder offen ausspricht, was er oder sie denkt. Die jungen Leute, die sie einmal im Jahr betreut, kommen aus verschiedenen Ländern und Kulturen.

Fix dabei sind auch arabische und jüdische Jugendliche aus Israel. Die Psychotherapeutin hat vor 15 Jahren damit begonnen, Schülerinnen und Schüler aus dem Nahen Osten nach Österreich zu holen, um miteinander zu reden, zu streiten, zu spielen und zu lachen. „Peacecamp“ nennt sie ihr Projekt. Frieden setzt nicht voraus, dass man einer Meinung ist, meint sie. Wichtig sei es, dass man lerne, Differenzen offen auszutragen, statt sich mit seinen Vorurteilen abzukapseln.

„Die jüdischen Jugendlichen interessieren sich nicht für unsere Probleme“, hat die 17-jährige Banan Battah aus Nazareth vor dem Peacecamp gemeint. Araber machen 20 Prozent der israelischen Staatsbürger aus. Nazareth ist die größte arabische Stadt in Israel. Die nächste jüdische Stadt liegt nur wenige Kilometer entfernt. Doch die Lebenswelten beider Gruppen überschneiden sich kaum.

Auch Nir Lan ist 17. Er lebt mit seinen politisch liberalen Eltern eine halbe Autostunde von Nazareth entfernt. Auch er kommt im Alltag kaum mit gleichaltrigen Arabern in Kontakt. Was „die andere Seite“ denkt, kennen er und seine Eltern nur aus den Medien. Doch das war Nir zu wenig und so hat er sich, ebenso wie Banan, ins niederösterreichische Lackenhof aufgemacht, um dort mit anderen Jugendlichen zu diskutieren.

Mit einem Team von Lehrern und Psychotherapeuten schafft Evelyn Böhmer-Laufer den Jugendlichen einen Raum, in dem sie einander nicht nur kennenlernen können. Es geht vor allem darum, zu lernen, seine Meinungen auszudrücken, und die Meinungen anderer zu hören. Auch wenn die Aussicht auf einen Frieden im Nahen Osten nicht gut stehen. Andere verstehen zu lernen, ist das gemeinsame Ziel.

Vor dem Peacecamp habe er Schulkollegen oft schnell abgestempelt, sagt Nir. Der erste Blick habe oft schon genügt. Doch auf dem Peacecamp habe er gelernt, wie wichtig es sei, zuerst einmal in Kontakt zu kommen. Besonders mit Menschen, die einen irritieren.

Schwarzes Cafe in Berlin.

ORF/D5 Productions GmbH/Florian Pochlatko

„Millennials“

Jasmin Baumgartner, selbst ein Millennial, macht sich auf die Suche nach Gleichgesinnten ihrer Generation – nach jenen Jungen, die zwischen 1982 und 2004 geboren sind. Auf ihrer Reise entdeckt sie junge Menschen in Teheran, die verbotenerweise ihrer Leidenschaft nachgehen, die Musik machen, Partys feiern und den Islam für sich interpretieren.

Vom Mädchentrend der Kurzhaarfrisur bis zu Rockkonzerten im Sitzen. Im Gegensatz dazu ist Berlin das Zentrum der jungen Generation. Aus der ganzen Welt kommen hier Millennials zusammen, um sich auszuleben, ihrer Maxime der Freiheit nachzugehen.