Nordirland

ORF

Die zerrissene Insel: Nordirland – noch immer Narben der Gewalt

Die zerrissene Insel: Nordirland – noch immer Narben der Gewalt | Mit Armen teilen: Jesuiten-Seelsorger in Armenviertel von Nairobi | Leben mit Wendepunkten: Vom Straßenkind zum Sozialarbeiter

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 13.05.2018, 12.30 Uhr, ORF 2 und am 16.05.2018, 08.20 Uhr, ORF III und am 19.05.2018, 11.30 Uhr, ARD-alpha

Die zerrissene Insel: Nordirland – noch immer Narben der Gewalt

Seit bald hundert Jahren, seit 1921, sind Nordirland und Irland getrennt: Der Norden ist Teil des Vereinigten Königreichs, der Süden ist Republik.

Beide gehören zur Europäischen Union - noch. Ob die heute unsichtbare Grenze nach dem Vollzug des Brexit wieder massiv gesichert wird, gehört inzwischen zu den schwierigsten Kapitel der Austrittsverhandlungen.

Denn das wollen die Menschen auf der Insel nicht. Die Lage in Nordirland hatte sich einigermaßen normalisiert nach dem 1998 abgeschlossenen „Karfreitagsabkommen“. 30 Jahre Bürgerkrieg waren damit zu Ende gegangen.

Die wesentlichen Punkte des Friedensvertrags: Entwaffnung katholischer und protestantischer paramilitärischer Verbände, Abbau der martialischen Grenzanlagen zwischen Irland und Nordirland, in Zukunft die Möglichkeit einer Volksabstimmung über die Einheit Irlands und die Bildung einer Provinzregierung aus englandtreuen und pro-irischen Parteien.

Doch schon seit einem Jahr versucht man in Nordirland, eine neue Regierung zu bilden. Die Lage ist schwierig: Die protestantischen Parteien sind Anhänger des Brexit, während die Mehrheit der Nordiren gegen den Austritt aus der EU votiert hat.

Wo und wie kann in dieser komplizierten Lage – 20 Jahre nach dem „Karfreitagsabkommen“ - Versöhnung in Politik und Gesellschaft stattfinden? Ein „Orientierung“-Team hat sich in Nordirland umgehört und umgesehen.

Bericht: Detlef Urban, Länge: 10 Minuten

Mit Armen teilen: Jesuiten-Seelsorger in Armenviertel von Nairobi

Ein Armenviertel in der Großstadt: Das ist der Ernstfall der Seelsorge und des Pfarrlebens. Die Jesuitenpfarre St. Joseph in Nairobi stellt sich dieser Herausforderung täglich neu.

Schon bald nach der Gründung der Pfarre wurde klar, dass die Bewohnerinnen und Bewohner von Kangemi, einem der großen Slums in der kenianischen Hauptstadt, mehr brauchen als Gottesdienste und spirituelles Angebot.

St Joseph hat eine Fülle von Projekten gestartet, um den Menschen in konkreten Nöten beizustehen. Neben medizinischen und sozialen Hilfeleistungen steht für Jesuiten die Bildung ganz oben auf der Liste: Gute Schulen, die die Kinder der Ärmsten nicht ausschließen, sind eine unverzichtbare Investition in eine bessere Zukunft.

Junge Männer, die sich in Ostafrika dem Jesuitenorden anschließen, müssen jedenfalls damit rechnen, auf die eine oder andere Weise mit dem Problem Armut konfrontiert zu werden.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 8 Minuten

Leben mit Wendepunkten: Vom Straßenkind zum Sozialarbeiter

Byron Vera aus Ecuador war elf Jahre alt, als die Straße sein Zuhause wurde. Seine Eltern hatten große finanzielle Probleme, konnten ihm keine Ausbildung ermöglichen, nicht einmal genug zu essen hatte die Familie.

Mit dem Verkauf von Süßigkeiten verdiente sich Byron Vera seinen Lebensunterhalt. Doch das Leben auf der Straße war gefährlich, vor allem in der Nacht: Vergewaltigungen, Drogenkriminalität und gewaltsame Auseinandersetzungen unter Jugendbanden standen an der Tagesordnung.

Ein Jahr lang war dies Byron Veras Alltag, bis ihn die Polizei eines Tages zu den Salesianern Don Boscos brachte. Die Salesianer haben sich bereits vor mehr als 20 Jahren der Straßenkinder Ecuadors angenommen.

Mit verschiedenen Projekten wie „Fußball für Straßenkinder“, Bildungs- und Ausbildungsprogrammen versuchen sie, die Kinder weg von der Straße zu bringen. Byron Vera hat all diese Möglichkeiten im Zentrum der Salesianer wahrgenommen, die Schule abgeschlossen und ist wieder auf die Straße gegangen – diesmal jedoch als Sozialarbeiter im Dienste der Salesianer Don Boscos.

Einige Jahre war er als Lehrer tätig, als durch den Aufenthalt einer österreichischen Volontärin bei den Salesianern Don Boscos sein Leben eine weitere Wendung nahm.

Bericht: Gundi Lamprecht, Länge: 6 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl