Große Studie zeigt: Westeuropäer sehen sich mehrheitlich als Christen

ORF/Pew-Studie 2017

Große Studie zeigt: Westeuropäer sehen sich mehrheitlich als Christen

Große Studie zeigt: Westeuropäer sehen sich mehrheitlich als Christen | Nicaragua in der Krise: Kann die katholische Kirche vermitteln? | Eine Frau auf der Suche: Shirin Neshats neuer Film | Abraham und Ibrahim: Streifzüge durch Bibel und Koran

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 03.06.2018, 12.30 Uhr, ORF 2 und am 05.06.2018, 10.40 Uhr, ORF III und am 09.06.2018, 11.30 Uhr, ARD-alpha

Große Studie zeigt: Westeuropäer sehen sich mehrheitlich als Christen

Für Aufsehen sorgt derzeit eine breit angelegte Untersuchung, die das angesehene US-Institut Pew Research Center in 15 Ländern Westeuropas durchgeführt hat. Das Thema der Studie: „Christ sein in Westeuropa“.

Ein beachtlicher Befund: Auch wenn in zahlreichen Ländern mehrheitlich nicht praktizierende „Taufscheinchristen“ leben, so verstehen sich die meisten letztlich doch immer noch als Christen – 83 Prozent in Portugal, 80 Prozent in Irland, Italien und Österreich, immerhin noch 71 Prozent in Deutschland. Was noch auffällt:

Christen zeigen – im Vergleich zu Konfessionslosen – größere Vorbehalte gegenüber dem Islam. Der Religionssoziologe Paul M. Zulehner hat die umfangreiche Studie gelesen und mit einem „Orientierung“-Team über wesentliche Erkenntnisse der Untersuchung – im Rahmen derer mehr als 24.000 Menschen telefonisch befragt wurden - gesprochen.

Bericht: Marcus Marschalek, Mitarbeit: Nina Oezelt; Länge: 6 Minuten

Nicaragua in der Krise: Kann die katholische Kirche vermitteln?

Vor sechs Wochen ist in Nicaragua - für in- und ausländische Beobachter völlig unerwartet – die regierende Sandinistische Befreiungsbewegung unter der Alleinherrschaft von Daniel Ortega und seiner Frau Rosario Murillo in ihre bisher wohl heftigste Krise gestürzt.

Nach der Ankündigung der Erhöhung von Sozialversicherungsbeiträgen vor wenigen Wochen brachen heftige Proteste los. Da nützte es auch nichts, dass Ortega kurz darauf die Maßnahme wieder rückgängig machte: Eine von Studierenden getragene „Bewegung des 19. April“ hat mittlerweile das ganze Land erfasst.

Mehr als 80 Tote und annähernd 1000 Verletzte, das ist die blutige Bilanz der vergangenen Wochen. Um ein weiteres Blutvergießen zu verhindern, hat sich die Katholische Bischofskonferenz Nicaraguas eingeschaltet und ihre Vermittlung zwischen Regierenden und Protestierenden angeboten. Mit Aussicht auf Erfolg?

Dieser Frage ist Lateinamerikaexperte Leo Gabriel nachgegangen. Er hat während der sandinistischen Revolution in den 1980er Jahren selbst in Nicaragua gelebt – und spürt den tieferen Ursachen des aktuellen Konflikts nach. Länge: 7 Minuten

Eine Frau auf der Suche: Shirin Neshats neuer Film

Man nannte sie die Maria Callas Arabiens. Die Ägypterin Oum Kulthum (1904-1975) sang sich zum Superstar des arabischen Raumes, zur Diva und Ikone.

Auch die Politik unter Gamal Abdel Nasser wusste die identitätsstiftende Ausstrahlung ihrer Stimme zu nutzen. Dabei blieb der Ruhm Kulthums nicht auf arabische Länder beschränkt. Auch im Iran beispielsweise wurde sie bejubelt. Die aus dem Iran stammende und in New York City lebende Künstlerin Shirin Neshat wusste schon in Kindheitstagen von Oum Kulthum.

Jetzt hat sie über den großen Star einen Spielfilm gemacht. Aber der Streifen, der zum Teil in Wien gedreht wurde, erzählt nicht direkt vom Leben der Sängerin. Im Mittelpunkt steht vielmehr eine Regisseurin, die einen Film über Oum Kulthum drehen will und dabei mit eigenen existentiellen Fragen konfrontiert wird:

Was ist der Preis des Erfolgs? Was bleibt zurück auf dem Weg nach oben? Was heißt es, Künstlerin zu sein in einer von Männern dominierten Welt? „Auf der Suche nach Oum Kulthum“ kommt am Freitag, den 15. Juni, in österreichische Kinos.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 6 Minuten

Abraham und Ibrahim: Streifzüge durch Bibel und Koran

Najem Wali stammt aus dem Irak und lebt in Deutschland. Sibylle Lewitscharoff kommt aus Stuttgart und lebt in Berlin. Beide sind sie Schriftsteller, und gemeinsam haben sie ein ungewöhnliches Buch veröffentlicht: „Abraham trifft Ibrahim“.

Streifzüge durch Bibel und Koran. Von der Eva der hebräischen Bibel und des Alten Testaments bis zur neutestamentlichen Maria spannt sich ein Bogen von acht biblischen und koranischen Figuren – wobei am Ende auch noch für den Teufel, im Koran Schaitan oder Iblis genannt, Platz ist. Ein „Orientierung“-Team war bei der Buchpräsentation.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 8 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl