Mindestsicherung Grafik

APA/Margret Schmitt

Reaktionen auf Moscheenschließungen

Ümit Vural (IGGÖ) zu Moscheenschließungen / Armut in Österreich: Reaktionen auf Pläne zu „Mindestsicherung Neu“ | Hilfe für Temesvar: Pater Jordans Vermächtnis | Lücken der Erinnerung: Doch „das Herz vergisst nicht“

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 10.06.2018, 12.30 Uhr, ORF 2 und am 12.06.2018, 08.10 Uhr, ORF III und am 16.06.2018, 11.30 Uhr, ARD-alpha

„Empörung“ über Moscheenschließungen

Ümit Vural von der Islamischen Glaubensgemeinschaft spricht darüber, wie es zu dem Vorhaben der Regierung gekommen ist und erklärt, warum die Empörung groß ist.

Armut in Österreich: Reaktionen auf Pläne zu „Mindestsicherung Neu“

Menschen in Not, Frauen, Männer und Kinder in der „Armutsfalle“: Mehr als 300.000 Personen waren es im Jahr 2016, die auf das „letzte soziale Netz“, die so genannte „Bedarfsorientierte Mindestsicherung“, angewiesen waren.

Mindestsicherung – im österreichischen Durchschnitt rund 840 Euro für Alleinlebende, etwa 1260 Euro für Paare, Extra-Unterstützung für Kinder - erhalten Menschen, die „über keine angemessenen eigenen Mittel verfügen.“

Seit Ende Mai liegen nun vom Sozialministerium ausgearbeitete Regierungspläne für eine „Mindestsicherung Neu“ vor. Eine Absicht der Regierung: die bundesweite Vereinheitlichung, aber auch das Ansinnen, den „Anreiz zur ungehinderten Zuwanderung ins österreichische Sozialsystem“ – wie es wörtlich heißt - zu bremsen. Fakt ist: Rund zehn Prozent der Mindestsicherungsbezieher sind, laut Diakonie-Direktor Michael Chalupka, Asylberechtigte.

Aber fast ein Drittel der insgesamt Betroffenen sind Kinder. Kirchliche Organisationen wie Diakonie und Caritas haben sich im Blick auf drohende Kürzungen bereits besorgt gezeigt. Die „Orientierung“ hat u.a. mit Jana Zuckerhut, Vertreterin der ÖPA (Österreichische Plattform für Alleinerziehende), mit Martin Schenk von der „Armutskonferenz“ und Alfred Trendl vom Katholischen Familienverband Österreichs gesprochen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 6 Minuten

Hilfe für Temesvar: Pater Jordans Vermächtnis

Mit einer „Salvatorianischen Woche“ erinnert dieser Tage die Ordensgemeinschaft der Salvatorianer an ihren Gründer Pater Franziskus Jordan und dessen Tod vor 100 Jahren. Sein Vermächtnis spielt auch heute eine wichtige Rolle, wenn es um Hilfe für Menschen in Not geht. So zum Beispiel im rumänischen Temesvar.

Es sind vor allem Caritas-Einrichtungen, die die österreichischen Salvatorianer in dieser Region unterstützen: die „Pater-Paulus-Farm“ in Bakova etwa, rund 30 Kilometer von Temesvar entfernt. 16 langzeitobdachlose Männer und Frauen mit ihren Kindern, die zuvor in einem Nachtasyl Zuflucht gefunden hatten, erhalten hier die Chance für einen Neuanfang. Sie lernen, wie man Gemüse und Getreide anbaut oder wie man Schweine und Rinder züchtet.

Ob in der Getreidemühle, der Tischlerei oder der Werkstätte, in der Käserei oder der Nudelfabrik, hier findet jeder seinen geeigneten Arbeitsplatz.

Das Nachtasyl „Pater-Jordan-Heim“, ein weiteres Sozialprojekt der Caritas, ist mit seinen mehr als 80 Betten jede Nacht „voll belegt“. Und auch ein Altenpflegeheim, eine Kindertagesstätte, ein Frauenhaus und ein Hospiz werden von der Caritas, unterstützt von den Salvatorianern, betrieben. Treibende Kraft: Herbert Grün, der Caritasdirektor von Temesvar. Er ist seit 25 Jahren dabei und setzt sich seither unermüdlich für hilfesuchende Menschen ein.

Bericht: Gundi Lamprecht, Länge: 7 Minuten

Lücken der Erinnerung: Doch „das Herz vergisst nicht“

Rund 115.000 Menschen in Österreich haben Erinnerungslücken, Wortfindungs- und Orientierungsschwierigkeiten. Prognosen zeigen, dass sich die Anzahl der Menschen mit Demenz bis zum Jahr 2050 auf 230.000 verdoppelt könnte, da die Menschen immer älter werden.

Demenz kann zwar nicht geheilt werden, aber Krankheitsverläufe können positiv beeinflusst werden. „Das Herz vergisst nicht“, meint Margit Wendelin. Mehr als drei Jahrzehnte lang hat sie in Steuerberatungskanzleien gearbeitet. In den vergangenen Jahren hat sie beruflich einen völlig neuen Weg eingeschlagen. Sie wurde Demenztrainerin.

Mittlerweile bietet sie ihre Gruppen- und Einzelstunden etwa im burgenländischen Gols an. Das Angebot des Demenztrainings wird finanziell von der evangelischen Kirche und dem Diakoniezentrum Gols unterstützt.

Bericht: Sandra Szabo, Länge: 7 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl