Gefängnis

ORF/Metafilm

„Willkommen im Gefängnis“ und „Die Botschaft von ‚Stille Nacht‘“

Menschen in Haft sind für die Gesellschaft nicht sichtbar. Nach ihrer Verurteilung kommen Straftäter/innen in den Vollzug, abseits der öffentlichen Wahrnehmung. Sie selbst sind von der Welt draußen größtenteils abgeschirmt.

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 18. Dezember 2018
um 22.35 Uhr, ORF 2

Viele von ihnen haben nicht einmal jemanden, der ihnen davon erzählen könnte.

Danielle Proskars „kreuz und quer“-Film „Willkommen im Gefängnis“ – zu sehen am Dienstag, dem 18. Dezember 2018, um 22.35 Uhr in ORF 2 – handelt von fünf Personen im Alter von 23 bis 82 Jahren, die sich als ehrenamtliche Besucherinnen und Besucher Strafgefangenen zuwenden.

Sie tun das als Fremde und haben ganz unterschiedliche Beweggründe.

Um 23.05 Uhr begibt sich Frederick Baker in der Dokumentation „Die Botschaft von ‚Stille Nacht‘“ zu den Wurzeln der Geschichte dieses weltberühmten Liedes, das heuer sein 200-jähriges Jubiläum feiert. Der ORF widmet dem 200-Jahr-Jubiläum einen umfangreichen TV-Schwerpunkt mit Dokus, Reportagen und musikalischen Weihnachtshighlights.

Gefängnis

ORF/Metafilm

„Willkommen im Gefängnis“

„Das Gefängnis ist ein Ort der Angst und der Einsamkeit“, so der Gefängnisseelsorger Markus Fellinger: „Die Kargheit eines Besuchs im Gefängnis reduziert alles auf die Begegnung zwischen zwei Menschen. Und Begegnung ist Hoffnung.“

Aus den Begegnungen entstehen mitunter tragfähige Beziehungen, und diese können Veränderungen anstoßen, von denen mancher Therapeut nur träumen kann. Zum Beispiel wenn der Gewalttäter erzählt, dass er von seinen Besucherinnen und Besuchern Mitgefühl gelernt hat und ein mitfühlender Mensch anderen nichts mehr zuleide tun kann.

Die Teilhabe an Lebenswelten, die sie bisher nicht kannten, verändert auch den Blickwinkel der Besucher/innen. Die Realität, sagt die junge Jus-Studentin, ist nicht schwarz-weiß, wie es ihre Lehrbücher weiszumachen versuchen, sie besteht aus vielen Grauschattierungen.

Der 82-jährigen Dame, die nur Mörder besucht, ist durch ihre Besuche immer deutlicher geworden: Mörder zu sein, ist kein Beruf. Mord ist eine schreckliche Tat. Doch der Mensch darf nicht auf diese Tat reduziert werden. Besucher/innen und Besuchte sprechen über ihre Begegnungen im Besucherraum der Justizanstalten – über Schönes und Schmerzliches.

Ein Film von Danielle Proskar

Scharglerkoische – Wohnhaus der Familie Mohr.

ORF/Filmbäckerei

Die Botschaft von „Stille Nacht“

Das bekannteste deutschsprachige Weihnachtslied „Stille Nacht“ hat noch drei weitere, kaum bekannte Strophen. In den ursprünglichen Strophen drei bis fünf verbirgt sich die tiefere Bedeutung von „Stille Nacht“.

Der Liedtext des Pfarrvikars Joseph Mohr hat nämlich nicht nur religiöse, sondern auch politische und persönliche Hintergründe. Mohr schrieb den Text zur Melodie von Franz Gruber im Jahr 1816, in einer Zeit, die durch Krieg und Armut geprägt war. Der Priester und Dichter starb, bevor sein Lied Weltruhm erlangte.

Frederick Baker, österreichisch-britischer Filmemacher, Regisseur und Autor, hat sich in seiner Dokumentation „Die Botschaft von ,Stille Nacht‘“ zu den Wurzeln der Geschichte dieses weltberühmten Liedes begeben.

Gedreht wurde unter anderem in Wagrain im Pongau, lange Zeit Wirkungsstätte von Joseph Mohr. Die größte Herausforderung, so Baker, war es, die „Ur-Stille“ des Ortes, die in „Stille Nacht“ besungen wird, festzuhalten und aufzunehmen.

Im Laufe der Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes verlor die ursprüngliche Botschaft des Liedes immer mehr an Bedeutung. Besonders die Strophen drei bis fünf, die heute kaum mehr gesungen werden, weisen auf Mohrs Anliegen einer Friedensbotschaft hin.

Ein Film von Frederick Baker