Ein Samurai im Vatikan

ORF/Terra Noa

„Ein Samurai im Vatikan“ und „Essen wie der Papst“

In Sevilla lagert ein japanisches Pergament, das eine ungewöhnliche Geschichte erzählt: Anfang des 17. Jahrhunderts brachen der Samurai Hasekura Tsunenaga und der Franziskanermönch Luis Sotelo gemeinsam von Japan auf, um mit dem Papst und der spanischen Krone über die Eröffnung einer neuen Seestraße als Alternative zum Seeweg nach Indien zu verhandeln.

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 26. März 2019
um 22.35 Uhr, ORF 2

Als sie die Segel Richtung Mexiko setzten, ahnten sie noch nicht, dass ihre Reise sieben Jahre dauern und bis in den Vatikan führen würde, wie die „kreuz und quer“-Dokumentation „Ein Samurai im Vatikan“ am Dienstag, dem 26. März 2019, um 22.35 Uhr in ORF 2 zeigt.
Um 23.25 Uhr folgt mit „Essen wie der Papst“ ein Einblick in die Welt der vatikanischen Esskultur.

„Ein Samurai im Vatikan“

Warum tragen 600 Einwohnerinnen und Einwohner der südspanischen Kleinstadt Coria del Río den Familiennamen „Japón“? Es handelt sich um das Erbe einer ungewöhnlichen Expedition, die 400 Jahre zurückliegt: Im Oktober 1613 ging der Samurai Hasekura Tsunenaga im Auftrag des Herrschers Date Masamune im japanischen Sendai an Bord der Galeone „San Juan Bautista“.

Neben Händlern, Kriegern und spanischen Seeleuten schiffte sich auch der spanische Franziskanermönch Luis Sotelo ein, der fließend Japanisch sprach. Die Gesandtschaft wollte vom spanischen König Philipp III. und von Papst Paul V. die Erlaubnis einholen, eine neue Seestraße neben der Gewürzroute nach Indien zu eröffnen; im Gegenzug sollten christliche Missionare nach Japan geschickt werden.

Bei seinem Aufbruch ahnte Hasekura Tsunenaga noch nicht, dass die Reise sieben Jahre dauern und ihn über die Weltmeere zu den mächtigsten Herrschern des Westens und der westlichen Kolonien führen sollte. Mit einem neuen Namen und einem neuen Religionsbekenntnis kehrte er in sein Heimatland Japan zurück, das sich unterdessen völlig gewandelt hatte. Wer war dieser japanische Samurai? Was ist über seine Beweggründe bekannt und was über die tatsächlichen Hintergründe der Expedition?

Vier Jahrhunderte nach Tsunenaga besucht der Geschichtsprofessor Jésus San Bernardino von der Universität Sevilla Originalschauplätze und Archive, um die Hintergründe der langen Seereise aufzudecken. In Acapulco, Sevilla, Madrid und im Vatikan sucht er nach Berichten von Zeitgenossen, die den Mitgliedern der Gesandtschaft begegnet sind und Gegenstände oder Wissen mit ihnen ausgetauscht haben. Die Dokumentation zeichnet anhand von unveröffentlichtem Archivmaterial Tsunenagas Werdegang vom Samurai zum Weltbürger im Spannungsfeld wirtschaftlicher, politischer und religiöser Fragen nach.

Ein Film von Stéphane Bégoin,
ORF-Bearbeitung: Doris Hochmayr

„Essen wie der Papst“

Vom Apfel der Versuchung bis zum biblischen Wunder der Brotvermehrung – bei den Katholiken nimmt das Essen seit jeher einen besonderen Platz ein. Doch auch im Vatikan muss man sich ganz weltlich ernähren.

In dem Film geht es um die täglichen Mahlzeiten. Wie speisen Päpste? Was wird überhaupt im Vatikan kredenzt? Der Film öffnet die Pforten zu einer unbekannten schmackhaften Welt – der Gastronomie des Vatikans. Jene, die es wissen müssen, plaudern über die Essgewohnheiten der Päpste, ihre Lieblingsspeisen und verraten, wo die Zutaten für die Mahlzeiten herkommen.

Ein Film von Frédéric Lepage
ORF-Bearbeitung: Margarita Pribyl